Rheinpfalz Neues Ziel ist die schwarze Null

„Es ist uns wichtig, dass wir ein guter Gastgeber sind.“ Ralf Hechler, der Beigeordnete der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach, möchte die Stadt beim Rheinland-Pfalz-Tag vom 26. bis 28. Juni 2015 von ihrer besten Seite präsentieren. Da ist er nicht allein. Hinter den Kulissen werden schon fleißig die Fäden gezogen. Und dabei zeigt sich: Bis das Landesfest über die Bühne geht, ist noch viel mehr zu tun, als so mancher denkt.

„Das hat Ramstein noch nie erlebt.“ Joachim Felka weiß, was da an den drei Tagen Ende Juni auf das westpfälzer Städtchen zukommen wird. Er ist von Seiten der Stadt zuständig für die Projektplanung des Landesfests. Und er hat sich im Sommer in Neuwied genau umgesehen. „Ich war bei jeder Sitzung, die während des Rheinland-Pfalz-Tages in Neuwied stattgefunden hat, dabei.“ Die Rückmeldungen von den bisherigen Ausrichterstädten sind Felka und Hechler generell wichtig. So stehen demnächst unter anderem Gespräche mit Vertretern aus Prüm und Pirmasens an. „Wir wollen wissen, wo da der Schuh gedrückt hat“, erzählt der Beigeordnete. Da ist man wieder bei dem Punkt, ein möglichst guter Gastgeber sein zu wollen. Dafür wurde ein Organigramm erstellt. Die Gesamtleitung obliegt Stadt- und VG-Bürgermeister Klaus Layes sowie den Stadtbeigeordneten Ludwig Linsmayer und Hans-Jörg Schweitzer, die Projektleitung hat Felka inne, Hechler ist der Kopf eines Lenkungsteams und Astrid Kleemann leitet das Projektbüro, assistiert von Achtar Yonan. Gemeinsam mit Stefan Layes und Benjamin Hüge vom Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit gibt es Freitag für Freitag eine Besprechungsrunde. Und das schon seit Anfang des Jahres. Im Januar werden weitere Arbeitskreise intensiv in ihre Arbeit starten. So wurde einer für Verwaltung und Finanzen, einer für Programm und Tourismus, für Infrastruktur und einer für Verkehr, Sicherheit und Ordnung gegründet. Immer mit im Boot: Die Staatskanzlei, die Felka auch einen Zeitplan vorgelegt hat. So wurden sich zum Beispiel mehrmals die Orte angesehen, an denen Bühnen stehen sollen. „Als erstes waren die Radiosender und die Blaulichtorganisationen hier, um ihre Bereiche in Augenschein zu nehmen“, berichtet Felka. Bis 20. November werden weitere Verbände folgen. Dann will die Staatskanzlei die Standorte bekanntgeben. „Wir können dann damit beginnen, einen Messeplan zu erstellen“, so Felka. Der wird unter anderem auch für diejenigen wichtig sein, die an dem Wochenende etwas verkaufen wollen. Bis 30. November läuft die Bewerbungsfrist. Im Januar soll dann entschieden werden, wer etwa Würstchen oder Getränke anbieten darf. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass danach noch welche gesucht werden müssen“, sagt Felka – und Hechler schiebt nach: „Ich glaube eher, dass man dem einen oder anderen sogar absagen muss.“ Den Hut hat hier ohnehin die Staatskanzlei auf. Und es gelte Qualität vor Quantität – auch für den Bauern- und Kunsthandwerkermarkt, der geplant ist. „Das ist ein Landesfest, die Leute nehmen weite Wege auf sich, und sie sollen dann auch etwas Besonderes sehen.“, Übrigens wurde nicht nur von Seiten der Staatskanzlei ein Zeitplan erstellt, Felka hat das auch intern getan. Aktuell steht da die Vorbereitung einer Bürgerversammlung, Treffen mit Gastronomen und Vereinen oder die Gewinnung von Volunteers ganz oben. Bereits in den kommenden Tagen wird eine eigene Internetseite im Netz sein (www.ramstein-2015.de), im sozialen Netzwerk „Facebook“ ist das Landesfest bereits vertreten. Hoffnung haben Hechler und Felka, dass die eine oder andere Baumaßnahme an Straßen bis Juni noch erledigt wird. „Wir werden aber auch keine künstlichen Flächen schaffen“, betont Hechler. Einzig ein Rundweg zu den Sehenswürdigkeiten werde entstehen, der aber auch danach bleiben soll. „Alles andere sind Reparaturarbeiten“, so der Beigeordnete. Dann ist da noch ein Marketingkonzept, um Sponsoren zu gewinnen. Zusammen mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft wurden Betriebe angeschrieben. Auch hier haben sich die Ramsteiner bereits ein paar Gedanken gemacht. So soll es ein Messezelt geben, in dem sich die Großsponsoren präsentieren können. „Wir wollen Sponsoren eine Plattform bieten, wie man sich beim Rheinland-Pfalz-Tag präsentieren kann“, sagt Felka. Die Möglichkeiten sind vielseitig: Von Werbung auf Plakaten, der Kleidung der Volunteers bis hin zu einem Logo auf Wegweisern. „Ramstein wird an diesem Wochenende in aller Munde sein. Und das ist etwas, was man gar nicht in Euro realisieren kann“, meint Hechler. Positiv: Zahlreiche Firmen hätten bereits Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert. Das wiederum wäre gut für die Stadt. Hieß es da anfangs, dass man das Minus möglichst unter 100.000 Euro halten wolle, setzt Felka nun ein neues, ehrgeiziges Ziel: „Wir möchten eine schwarze Null schreiben. Ob wir das hinbekommen, wissen wir nicht.“ Hechler macht aber klar: „Wir werden uns auf keinen Fall übernehmen!“ (ssl)

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