Rheinpfalz Neuer Versuch für Sparkassenfusion

Der Verwaltungsratsvorsitzende der Kreissparkasse Kaiserslautern, Landrat Ralf Leßmeister (CDU), hat in der Diskussion über eine Sparkassenfusion in der Westpfalz noch einmal eine Lanze für eine Dreier-Fusion gebrochen.

Bei einer Dreier-Fusion würden sich die Kreissparkasse Kaiserslautern, die Stadtsparkasse Kaiserslautern und die Kreissparkasse Kusel zusammenschließen. Leßmeister erklärte, er sehe im aktuellen Verhandlungsprozess die einmalige historische Chance, drei Sparkassen zum größten Geldinstitut in Rheinland-Pfalz zu fusionieren. Er widersprach damit den Versuchen der Stadtsparkasse Kaiserslautern, bei der Fusion der Geldhäuser stufenweise vorzugehen. Die Stadtsparkasse stellte sich vor, zunächst die beiden Geldinstitute in Kaiserslautern zusammenzuführen und in einem späteren Schritt die Option für die Aufnahme der Kreissparkasse Kusel zu schaffen. Bis dahin soll die erste Fusion wirtschaftlich und organisatorisch bewältigt sein. Leßmeister verwies darauf, dass die Kreissparkasse Kusel deutlich kommuniziert habe, dass ein Stufenmodell für sie keine Option darstelle. Er zeigte Verständnis für diese Position. „Welches Institut fühlt sich bei einer späteren Aufnahme schon gerne als ,fünftes Rad am Wagen’“, fragte Leßmeister. Leßmeister betonte, dass sich bei einer stufenweisen Fusion der Prozess auf unvertretbar fünf Jahre erstrecken und zusätzliche Fusionskosten verursachen würde. Er erinnerte daran, dass die Vertreter der Stadtsparkasse Kaiserslautern die stufenweise Dreier-Fusion für den Fall, dass sie erst später aufgenommen würde, ebenfalls abgelehnt haben. Die betriebswirtschaftlichen Zahlen besagten eindeutig, so der Verwaltungsratsvorsitzende, dass die Fusionsrendite bei einer Dreier-Fusion am größten ist. Alle Synergieeffekte entfalteten bei einer zeitgleichen Dreier-Fusion die optimalen Effekte. Als realistisch zeichnet sich nach Einschätzung Leßmeisters für eine Fusion der drei Sparkassen frühestens der 1. Januar 2020 ab. Leßmeister forderte die Stadtsparkasse Kaiserslautern auf, den Weg vertiefter Sondierungsgespräche für eine zeitgleiche Dreier-Fusion mitzugehen. Er plädierte dafür, betriebswirtschaftliche Ergebnisse vor politische Interessen zu stellen. Er mahnte, die historische Chance einer Dreier-Fusion könne nur Wirklichkeit werden, wenn sich die Vertragspartner auf Augenhöhe unterhielten und sich kompromissbereit zeigten.