Rheinpfalz Neue Orgel als Herzstück

Speyer. Die Dreifaltigkeitskirchengemeinde in Speyer würde gerne Ende Mai die Kirche schließen und mit der Innenrenovierung beginnen. Das teilt Pfarrerin Christine Gölzer mit. Bauverein und Presbyterium setzen derweil neue Konzepte zum Spendensammeln um.

„Unser Wunsch ist es, am Trinitatistag, dem Dreifaltigkeitstag, mit der Renovierung zu beginnen“, sagt Gölzer mit Blick auf den Sonntag nach Pfingsten. Doch bis es soweit sein könnte, seien noch kircheninterne Gespräche und Absprachen mit staatlichen Stellen nötig. Die Kosten für die Renovierung im Innern der Kirche werden auf 3,2 Millionen Euro geschätzt. Unter anderem müssen eine neue Orgel angeschafft, müssen die Bilder und Deckengemälde restauriert werden. Ursprünglich wollte die evangelische Gemeinde schon Anfang des Jahres mit den Arbeiten beginnen – mit dem Entfernen der Kirchenbänke und dem Sanieren des Bodens sowie dem Aufstellen des Gerüsts. Jedoch fehlten zur Finanzierung wichtige Zuschüsse. Am 31. Oktober 2017 feiert die Kirche ihren 300. Geburtstag. Zugleich ist es der 500. Jahrestag des Thesenanschlags Martin Luthers in Wittenberg. An diesem Tag sollte die Kirche eigentlich wieder geöffnet werden. Der Bauverein hat sich von der Bürgerstiftung Pfalz Tipps geben lassen, wie man professionell Spenden sammelt. Nun unterstützt auch das Presbyterium den Bauverein. „Wir, das Presbyterium, haben den Bauverein grundsätzlich schon immer unterstützt, bei Veranstaltungen geholfen. Nun engagieren wir uns auch bei diesem Projekt“, berichtet die Presbyteriumsvorsitzende Annekatrin Schwarz. Ende Februar habe sich das Gremium ein Wochenende lang beraten lassen. Ziel solle sein, möglichst viele Speyerer für die Renovierung zu begeistern – auch außerhalb der Gemeinde. „Die Kirche ist nicht nur für die evangelische Gemeinde. Sie ist auch ein Beitrag zur Stadtgeschichte“, betont Schwarz. Wie der Vorsitzende des Bauvereins, Henri Franck, berichtet, lässt sich ein Mitglied in neuen Arten des Veranstaltungsmanagements ausbilden. „Wir wollen mit Künstlern zusammenarbeiten und dadurch zusätzlich ein anderes Publikum ansprechen“, berichtet er. Um die neue Orgel zu finanzieren, wird an eine Zusammenarbeit mit einem Fundraising-Experten gedacht, der sich auf dieses Gebiet spezialisiert hat, wie Franck mitteilt. „Er kennt Orgelbegeisterte, die bereit sind, deutschlandweit Projekte finanziell zu unterstützen. Am 23. März fahren wir nach Bad Breisig und unterhalten uns mit ihm.“ Eine Gruppe plant laut Franck, ein Informationsblatt zu entwerfen, das die Menschen über ihre emotionale Bindung zur Kirche ansprechen soll. Auch eine Mailing-Aktion wird es geben. Zudem werden Multiplikatoren gesucht. „Eine Gruppe beschäftigt sich damit, Menschen zu identifizieren, die für die Notwendigkeit der Renovierung und um Spenden werben“, berichtet Franck. Die Nachricht soll sich herumsprechen. Neben den Deckengemälden, für die jeweils eine Patenschaft 20.000 Euro kostet, und den Emporenbildern für je 5000 Euro können demnächst auch Patenschaften für andere Elemente der Kirche übernommen werden – mit kleineren Beträgen, so beispielsweise für einen Engel in Höhe von rund 500 Euro. Ein Katalog soll einen Überblick darüber geben, wofür man eine Patenschaft übernehmen kann. Zwei Patenschaften für Engel wurden dieses Jahr bereits übernommen, wie Franck berichtet. Zudem übernehme die Domgemeinde die Patenschaft für ein Bild.

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