Rheinpfalz Neue Industriestraße wird richtig teuer

Die Münchweiler Industriestraße muss komplett neu ausgebaut werden. Die vor 40 Jahren gebaute Straße ist stark beschädigt, Gehwege sind gar nicht vorhanden, das Regenwasser sucht sich selbst seinen Weg und der Untergrund vollkommen unzureichend lediglich mit Sand befestigt. 1,6 Millionen Euro werde der Ausbau der 1260 Meter langen Straße mindestens kosten, schätzt Planer Georg Visse.

In der Ratssitzung am Dienstagabend verfolgten rund 20 Anlieger der Industriestraße die Ausführungen Visses. Bürgermeister Georg Denz bereitete die Anwohner bereits auf große finanzielle Belastungen durch den Ausbau vor. Allerdings werde man versuchen, bei der Zahlung Modalitäten zu finden, die verhindern, dass einer der dort ansässigen Unternehmer in finanzielle Schwierigkeiten komme.

Die künftige Straße werde rund elf Meter breit, wovon bis zu 6,5 Meter auf die Fahrbahn entfallen, erläuterte Planer Visse. Die Straße müsse für den Begegnungsverkehr von zwei Lastwagen ausgelegt sein. Die Gehwege, die zumindest an einer Straßenseite vorgesehen sind, verteidigte Visse. Er betonte, dass in der Planung nichts Unnötiges vorgesehen sei: „Fußgänger sind schließlich auch Verkehrsteilnehmer.“

Für den Untergrund soll nach der Planung Visses eine 39 Zentimeter dicke Frostschutzschicht vorgesehen sein, worauf 14 Zentimeter Asphalt und zwölf Zentimeter Tragschicht kommen. Momentan seien es 18 Zentimeter Asphalt und darunter nur Sand, wie eine Bohrung ergeben habe.

Visse rechnet mit einem Jahr Bauzeit, wobei die Straße in vier Bauabschnitte unterteilt werden müsse. Bürgermeister Denz kündigte weitere Gespräche mit den Anliegern an, erst danach soll die Planung im Rat beschlossen werden.

Der Friedhof in der Gemeinde muss überplant werden. Der Rat genehmigte am Dienstag den Auftrag an eine Landschaftsarchitektin für einen zeitgemäßeren Friedhof, der auch den Wünschen vieler Hinterbliebener gerecht werde. Bürgermeister Denz erläuterte, dass zunehmend anonyme Bestattungen oder Urnengräber nachgefragt würden, weil immer mehr Bürger ihren Hinterbliebenen die Grabpflege ersparen wollten. Mit der Neuplanung soll der Friedhof für die nächsten 40 Jahren besser aufgestellt sein.

Denz informierte über eine Eilentscheidung zum Jahreswechsel, als er nach Absprache mit den Beigeordneten eine neue Heizung im Kindergarten „Max und Moritz“ installieren lassen musste. Über Weihnachten sei die Heizung ausgefallen und die Kinder in ein vollkommen ausgekühltes Gebäude zurückgekommen. 6100 Euro habe die neue Kesselanlage gekostet.

Der Antrag zur Unterstützung des lokalen Aktionsplans „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ wurde vom Gemeinderat angenommen, allerdings enthielten sich fünf Ratsmitglieder der Stimme. (kka)

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