Rheinpfalz Neue Besen kehren gut

Mannheim. Seit Jahren gibt es Beschwerden über zu viel Schmutz in der Mannheimer Innenstadt. Seitdem städtische Mitarbeiter gegen Gebühr saubermachen, scheint sich die Situation verbessert zu haben. Die Erfahrungen der ersten vier Wochen stellen Stadt und Geschäftsinhaber zufrieden.

„Schon nach diesen vier Wochen ist es in der Stadt deutlich sauberer geworden“, findet die für Umwelt zuständige Bürgermeisterin Felicitas Kubala (Grüne). Da sie in der Innenstadt wohne und viel zu Fuß unterwegs sei, könne sie das beurteilen, sagt sie. Dass sich der Zustand verbessert hat, bestätigt auch Lutz Pauels, Vorsitzender der Werbegemeinschaft und Sprecher der Einzelhändler in der City. „Es ist ein deutlicher Unterschied spürbar, wir sind hochzufrieden“, sagt er. Das Thema Müll und Verschmutzung sei bei Kunden und Besuchern der City seit Längerem ein „Dauerbrenner“ gewesen. „Wir haben gesagt, die Stadt muss etwas unternehmen“, erzählt Pauels. Stadt und Gemeinderat beschlossen daraufhin Ende des vergangenen Jahres einen Strategiewechsel. Seit dem 1. April kümmert sich die kommunale Stadtreinigung um die Gehwege in der Innenstadt – und zwar gegen eine Gebühr. Die Kosten dafür müssen die Hauseigentümer tragen, die diese aber anteilig auf die Mieter umlegen können. Die Belastungen liegen nach Angaben der Stadt bei etwa einem bis drei Euro pro Monat und Mietpartei. „Die Reaktionen aus der Bevölkerung und von Geschäftsinhabern sind durchweg positiv“, versichert Stefan Klockow, der Betriebsleiter der Abfallwirtschaft. Für den Kampf gegen Dreck hat die Stadt technisch und personell weiter aufgerüstet. Elf zusätzliche Kräfte hat sie eingestellt. Für den Bereich „Sonderreinigung“ waren zuvor schon zehn neue Stellen geschaffen worden. Die Stadtreinigung zählt damit 108 Mitarbeiter. Zudem sind zwei neue „Kleinstkehrmaschinen“ im Einsatz, die auch auf Gehwegen fahren dürfen. Investiert hat die Stadt auch in neue Papierkörbe, die leichter zu entleeren sind. Ein Großteil der 800 Abfallbehälter in der City wurde bereits ausgetauscht. Allein dies schlägt mit rund 400.000 Euro zu Buche. Auch die restlichen rund 3700 Papierkörbe in der Stadt sollen folgen, kündigt Werner Knon, der Leiter der Stadtreinigung, an. „Jetzt gilt es, diesen Reinigungserfolg zu erhalten“, verweist Kubala auf ein eigenes „Qualitätssicherungssystem“, das künftig regelmäßig die Sauberkeit der City bewertet. „Wir hoffen, dass die Leute bei einer sauberen Umgebung mehr Hemmungen haben, ihren Müll einfach wegzuwerfen“, ergänzt Klockow.

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