Kultur Südpfalz Mit prachtvollem Klang

Mit einem eindrucksvollen geistlichen Konzert wurde am Samstag in der Martinskirche in Leinsweiler und am Sonntag in der Landauer Augustinerkirche der Weihnachtsfestkreis beschlossen. Der Südpfälzische Kammerchor unter Achim Silbernagel und Mitglieder des von Rudolf Peter geleiteten Kirchenchors Heilig Kreuz boten ein anspruchsvolles Programm, in dessen Mittelpunkt das Weihnachtsoratorium („Oratorio de Noel“) von Camille Saint-Saëns und die „Geburt Christi“ aus dem Oratorienfragment „Christus“ von Mendelssohn stand.

Zur Seite standen dem Chor die Gesangssolisten Franziska Hauptmann und Uschi Casprowitz (Sopran), Regina Wettstein-Klein (Alt), Alfred Hirsch (Bariton) und Emmerich Pilz (Bass) sowie Rudolf Peter an der Orgel und Tatjana Geiger am Continuo. Die Gesamtleitung oblag Achim Silbernagel, der in beiden Werken auch die Tenorsoli übernahm. Mit der Wiedergabe des überwiegend aus Psalmworten in lateinischer Sprache bestehenden Weihnachtsoratoriums von Saint-Saëns setzten die Mitwirkenden einen glanzvollen Höhepunkt. Die durchweg gut geschulten Stimmen des (nur) zwanzig Mitglieder zählenden Chors verbanden sich zu einem überdurchschnittlich harmonischen Gesamtklang. Lupenrein in der Intonation, geschmeidig-kraftvoll im Forte und gravitätisch-zart im Piano schwangen sich die Chorsätze durch den Kirchenraum und faszinierten durch die von Achim Silbernagel stets geforderte Präzision und klare Linienführung der einzelnen Stimmen. Auch ohne die Zeichengebung des Dirigenten bei dessen Soli erwies sich der Chor auf sich selbst gestellt als sicherer Klangkörper und meisterte mühelos die Einsätze. Überaus klangschön geformt waren das Gloria Patri und das Alleluja. Das gemäßigte Tempo des exorbitanten Schlussteils „Tollite hostias“ widersprach ein wenig dem durchaus fröhlichen Charakter des Textes, verstärkte jedoch den majestätischen Ausdruck. Eine große Aufgabe hatten die Gesangssolisten zu meistern, die solistisch, gemeinsam vom Duett bis zum Quintett und im Wechsel mit dem Chor für vielfarbige, bisweilen melancholische Klangschönheit sorgten: Franziska Hauptmann bestach mit ihrem glockenhellen, auch in höchster Höhe noch brillant aufleuchtenden Sopran. Uschi Casprowitz begeisterte mit ihrem schön timbrierten, von dramatischem Impuls durchdrungenen Mezzo. Regina Wettstein-Klein verlieh ihrem Part berührende Wärme. Achim Silbernagels Tenor erstrahlte in edlem Glanz und Emmerich Pilz überzeugte mit markant dahinströmendem Bass. Rudolf Peter begleitete den Chor und die Solisten zuverlässig und mit feinsinnig durchdachter Registrierung an der Orgel. Tatjana Geiger steuerte am Keyboard die Harfenklänge bei. Auch „Die Geburt Christi“ aus Mendelssohns Oratorien-Fragment war geprägt von ausdrucksvoller Intensität und prachtvollem Klang. Der Chor und die Solisten, ergänzt durch Alfred Hirschs elegant geführten Bariton, schufen in fein differenzierter Dynamik zart-voluminöse Kontraste und setzten subtile melodische und harmonische Akzente. Zwischen den Oratorien sang Uschi Casprowitz, begleitet von Rudolf Peter an der Orgel, in schönster Ebenmäßigkeit „Cantique de Noel“ von Adolphe Adam. Rudolf Peter bereicherte die Darbietungen mit einem Konzert für Orgel von Johann Gottfried Walther und dem virtuos und klangprächtig gestalteten „Nun danket alle Gott“ von Sigfrid Karg-Elert. (wgm)

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