Kultur Südpfalz „Meine Ruh’ ist hin, mein Herz ist schwer“

Am Sonntag, 19. Oktober, um 19 Uhr beginnt die „schubertiade.de – Forum für Liedkunst“ im Asamsaal des Ettlinger Schlosses ihre neue Saison mit der Sopranistin Andrea Bogner und dem Tenor Jan Kobow sowie dem künstlerischen Leiter Thomas Seyboldt am Flügel.

200 Jahre vorher, am 19. Oktober 1814, hat der 17-jährige Franz Schubert mit seiner ersten Goethe-Vertonung „Gretchen am Spinnrade“ ein Werk aufs Papier gebracht, das zu den Meilensteinen der Liedgeschichte zählt. „200 Jahre Gretchen am Spinnrade“ – mit diesem Themenschwerpunkt beschreitet die Schubertiade in drei Konzerten verschiedene Wege zu diesem Meisterwerk der Liedkunst. Das Eröffnungskonzert der Saison bietet einen erhellenden Überblick der Zeitspanne von 1750 bis 1814. Bedeutende Komponisten haben in dieser Zeit mit richtungsweisenden Werken entscheidend zur Entwicklung des Kunstliedes beigetragen. Zu ihnen zählen die vor 300 Jahren geborenen Christoph Willibald Gluck und Carl Philipp Emanuel Bach mit ihren Klopstock- und Gellert-Vertonungen, die Klassiker Haydn, Mozart und Beethoven oder die Goethe-Komponisten Reichardt und Zelter, die sich der junge Schubert zu Vorbildern nahm. Von Mozarts „Veilchen“ bis Schuberts „Gretchen“ erklingen Perlen des Repertoires zusammen mit spannenden Entdeckungen von Werken des genialischen Friedrich Ludwig Aemilius Kunzen, der in Kopenhagen wirkte. Es singt zum einen die junge und aufstrebende Sopranistin Andrea Bogner, Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe. Sie war an der Wiener Volksoper engagiert. Der Tenor Jan Kobow ist der Musikwelt seit seinem ersten Preis beim Leipziger Bachwettbewerb ein Begriff. Die Dirigenten Gardiner, Kuijken, Herreweghe oder Harnoncourt laden ihn regelmäßig zu internationalen Tourneen ein. Jan Kobow hat als Solist bei rund 100 CD-Aufnahmen mitgewirkt und neun Soloalben aufgenommen, unter anderem die drei Liederzyklen Schuberts. (rhp)

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