Rheinpfalz Marode Mauer einspurig passierbar

In Waldfischbach-Burgalben investiert man zurzeit nicht in den Ausbau von Straßen oder deren Sanierung, sondern in den Kauf von Baken, Schildern und Pfosten, um marode Verkehrswege zu sichern. Seit neuesten werden Absperrvorrichtungen für viel Geld angemietet.

Nachdem die Höhstraße einseitig mit rot-weißen Plastikteilen gesperrt wurde, ist jetzt die Kappesdelle dran. Hier droht eine Stützmauer einzustürzen, weshalb die Straße seit Ende November ebenfalls mit den rot-weißen Absperrzäunen komplett gesperrt wurde. Die bis zu vier Meter hohe Mauer hat sich auf einer Länge von 2,5 Metern nach außen gewölbt und droht einzustürzen.

Seit gestern ist die Straße wieder befahrbar, allerdings nur einspurig. Dafür wurden 37 Meter Fahrbahnabsperrungen aus Beton gemietet. Diese sollen verhindern, dass Bruchstücke der Mauer im Falle eines Einsturzes über die Fahrbahn rollen.

Die Zeche für die angemieteten Teile zahlen nicht nur die Anlieger der Straße, sondern alle Grundstückseigentümer in Waldfischbach-Burgalben, da die Maßnahme aufgrund ihres Umfangs als beitragspflichtig eingestuft wurde und somit aus den wiederkehrenden Beiträgen für den Straßenausbau finanziert werden darf. Zu der von Verbandsbürgermeister Winfried Krämer genannten Mietsumme von 1735 Euro kommen noch die Kosten für den Transport der Betonteile, so dass sich wöchentliche Kosten von 134 Euro und eine Gesamtsumme von fast 3500 Euro für vorläufig ein halbes Jahr ergeben. Gehen die Arbeiten an der Mauer genauso zögerlich voran wie bei den anderen im Ausbauprogramm enthaltenen Straßen, wird ein halbes Jahr aber wohl kaum ausreichen.

Drei Varianten für die Erneuerung der Mauer und der Straße - je nachdem, ob sie für LKW und oder nur für PKW befahrbar sein soll - samt Kostenschätzungen liegen nach -Information bereits vor. Diese müssen noch in den Ausschüssen und im Rat behandelt werden. Der Rat hatte Mitte Dezember nur beschlossen, die Mauer in das laufende Ausbauprogramm aufzunehmen, nicht jedoch die marode Straße. Da das Ingenieurbüro für weitergehende Maßnahmen keinen Auftrag hat, muss geklärt werden, wie weiter verfahren werden soll. Wie alt die vorwiegend aus Sandsteinen bestehende Mauer ist, kann die Verwaltung nicht mehr nachvollziehen. Aus Erzählungen von Anwohnern geht hervor, dass sie wohl im 19, Jahrhundert erbaut wurde.

Der Ausbau der Helle-Röder-Straße wurde vorläufig zurückgestellt. Wie breit die Straße ausgebaut wird, soll nach massivem Protest der Anlieger in einem Bürgerentscheid am 25. Mai geklärt werden. Erst wenn das Ergebnis bekannt ist, kann der Rat entscheiden, wie es mit dem Ausbau weitergeht.

Bei der ebenfalls im Ausbauprogramm enthaltenen Höhstraße fehlt die Statikberechnung. Damit der Zuschussantrag gestellt werden kann, war noch ein Gutachten zum Baugrund erforderlich, das als Grundlage für die Statik dient. Erst danach kann die Entwurfsplanung samt Kosten und Erläuterungsbericht fertiggestellt werden.

Das Straßenausbauprojekt, das rund läuft, ist die Lindenstraße. Sobald eine Zuschussbewilligung oder die Genehmigung für den vorzeitigen Baubeginn vorliegt, kann mit der Ausschreibung und dem Beweissicherungsverfahren begonnen werden.

Bis Ende 2015 muss das Programm, zu dem auch ein Parkplatz in der Hirtenstraße und die LED-Umstellung von Straßenlampen im ersten Abschnitt zählen, abgerechnet sein. Sind die tatsächlich ausgegebenen Summen am Ende der Laufzeit von fünf Jahren höher als die veranschlagten drei Millionen Euro, die anteilsmäßig auf die Grundstücksbesitzer umgelegt wurden, werden die Kosten nacherhoben beziehungsweise rückerstattet.

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