Rheinpfalz Leserbrief:

Einsparungsmöglichkeiten, sei es auf kommunaler oder kirchlicher Ebene, sind auf Grund sinkender Einwohnerzahlen und dadurch auch bedingt weniger Kirchenmitgliedern ... bei gleichzeitiger Erhöhung von Personal und Sachkosten, unabdingbar. Siehe die derzeit laufende, erzwungene Kommunalreform, deren Erfolg finanziell in den Sternen steht. So zwingt man von „oben“ den Kirchengemeinden vor Ort Einsparungen auf, ohne einmal die Kirchenbezirksgrenzen, die ja noch aus herzoglichen Zeiten herrühren, zu reformieren und den kommunalen Gegebenheiten anzupassen. In unserem Fall beabsichtigt man die Kirchengemeinde Konken mit ihren derzeitigen Parochialorten Albessen, Herchweiler und Selchenbach, die schon seit Jahrhunderten zusammen gehören, zu zerschlagen und anderen zuzuschustern. Konken und Albessen zur Pfarrei Kusel, Herchweiler und Selchenbach zur Pfarrei Niederkirchen/Saarland. Nur Ober-Selchenbach gehörte bis 1966 zur Pfarrei Niederkirchen, kam dann auf eigenen Wunsch zur Pfarrei Konken. Herchweiler gehörte schon im Jahr 1538 zur Pfarrei Konken ... Zur Untermauerung der Begründung, warum man Herchweiler und Selchenbach der Pfarrei Niederkirchen zuschlagen will, werden zum Teil hanebüchene Gründe angeführt. Da Autos mit KUS-Nummernschildern auf dem Globus-Parkplatz in St. Wendel gesehen wurden, leitet man ab, dass Herchweiler und Selchenbacher Protestanten auch zu Niederkirchen tendieren. Globus hat Einkaufskunden bis weit in den Landkreis Kusel hinein, so sollen sogar Autos ... mit KUS-Nummernschildern in Kaiserslautern gesehen worden sein. Was leitet man davon ab? ... Unsere gut funktionierende Kindertagesstätte in Konken, zu der die Ortsgemeinde Herchweiler ... gebunden ist, kann als hervorragend ausgestattet bezeichnet werden und ist baulich auf dem neuesten Stand. Unsere Grundschule befindet sich in Konken, alle weiterführenden Schulen sind in Kusel, alle sind durch den öffentlichen Nahverkehr bestens angebunden. Warum sollen die Kindergartenkinder nach Niederkirchen in die kirchliche Kita gehen, wo doch unsere Gemeinde alle Kosten in der Kita Konken mitträgt? Was ist mit den Präparanden und Konfirmanden, die vom Kindergarten bis Schulabschluss zusammen aufwachsen und dann plötzlich nach Niederkirchen, wo sie nie hingehörten, müssen? Nach Niederkirchen fährt kein einziger Bus! Dass es Strukturveränderungen im Dekanat geben muss, bezweifelt niemand. Nur ob man seit Jahrhunderten bestehende Pfarreien ... auseinanderreißt und hierzu solche Gründe anführt, ist mehr als zweifelhaft. Es gibt sicherlich auch andere Möglichkeiten, die Kirchengemeinde Konken ungeteilt anzugliedern, man muss es nur wollen. Könnte es sein, dass die Besetzung des Bezirkskirchenrates bei den Auflösungen eine Rolle spielt? Ein „Geschmäckle“ scheint vorhanden zu sein. Ausdrücklich möchte ich klarstellen, dass sich dieser Leserbrief nicht gegen die Amtsinhaber Pfarrerin Steinmann oder Pfarrer Werner richtet.

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