Rheinpfalz Krämer verliert sein Amt an den Herausforderer

Kurz vor 21 Uhr stand fest, dass die noch nicht ausgezählten Stimmen von zwei der insgesamt drei Wahlbezirken der Ortsgemeinde Waldfischbach-Burgalben nicht mehr ausreichen würden, um Krämer einen Wahlsieg zu bescheren. Sichtlich geknickte Stimmung herrschte im Amtszimmer des Verbandsbürgermeisters, wo sich noch sein Beigeordneter Karl-Heinz Bossert (CDU) und der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Peter Kunow aufhielten. Entscheidend mit zu seiner Wahlniederlage beigetragen haben die Energieprojekte, meinte Krämer. Dennoch würde er heute alles wieder so machen, erinnerte er zum wiederholten Male daran, dass die Projekte eine Entscheidung aller Fraktionen gewesen seien. Er habe mit einem knappen Ausgang der Wahl gerechnet, aber nicht mit einem solch deutlichen Ergebnis. Vor allem die Ergebnisse einiger Ortsgemeinden haben ihn überrascht. Der 52-Jährige führt Schmalenberg, Heltersberg und Hermersberg an. Der 57-jährige Lothar Weber (SPD) wird nun die letzten acht Jahre seines Berufslebens die Geschicke der Verbandsgemeinde leiten. „Ich habe um das Amt gekämpft und wurde dabei von meinem SPD-Team unterstützt“, sagte Weber. Mit dem Wahlausgang habe er nicht gerechnet. Er geht davon aus, das es sich bei seinen Wählern teils um Protestwähler gegen Krämer und teils um solche handelt, die er mit seinen Inhalten überzeugt habe. Er führt die Niederlage von Krämer unter anderem auf die Energieprojekte und die Probleme mit den Gebührenabrechnungen zurück. Es waren aber auch viele andere Sachen, die im Vorfeld für Krämer schief gelaufen seien, zeigte sich Weber überzeugt. So führte er die gesamtpolitische Situation in der Ortsgemeinde Waldfischbach-Burgalben an. Krämer ist der erste Verbandsbürgermeister der Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben, der nicht im Amt bestätigt wurde. Seine beiden Vorgänger (Ernst Becker und Emil Dietrich) schieden beide aus Altersgründen aus. Für den CDU-Chef Kunow war es noch zu früh, um ein Resümee zu ziehen. Die Aufgaben in der Verbandsgemeinde selbst würden bleiben. Es gelte, die angefangenen Projekte in ein vernünftiges Fahrwasser zu bringen. (jn)

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