Rheinpfalz Konzert unter Sternen

Mannheim. Für das Mannheimer Planetarium bricht in vieler Hinsicht eine neue Ära an. Nach einer grundlegenden Modernisierung der Projektionstechnik erweitert sich das Spektrum möglicher Veranstaltungen. Mit 87.000 Besuchern seien 2015 trotz dreimonatiger Schließung rund zehn Prozent mehr Besucher gekommen als erwartet, sagt Direktor Christian Theis.

900 Veranstaltungen habe es 2015 gegeben. Neben dem Einbau des Videoprojektionssystems mit neuer Ton- und Lichtsteuerung sei auch eine neue Laser-Lichtanlage installiert worden, berichtet Theis. Unsichtbar im Hintergrund sollen mittlerweile 16 Computer für einen reibungslosen Ablauf der Sternen-Filme sorgen. Ebenfalls modernisiert wurde das Innere des Kuppelraums. 230 neue Kinosessel haben die Verantwortlichen angeschafft. Da die „Fulldome“-Projektion eine bestimmte Seh-Richtung vorgibt, wurde in dem für Zuschauer weniger gut geeigneten Bereich eine kleine Bühne eingebaut. „Das macht es uns möglich, ein ganz neues Format von Veranstaltungen mit der Verbindung von Livemusik und unserer besonderen Sternenatmosphäre zu starten“, kündigt Theis an. Unter dem Namen „Space Jazz Nights“ wird es eine Reihe von sechs Konzerten geben. Den Auftakt am Freitag, 29. Januar, macht Pit Baumgartner mit „Special Guests“. Zusammengestellt wurde die Reihe mit verschiedenen Musikformationen und -stilen von Trompeter Thomas Siffling. Geboten wird ein weites Spektrum von Elektro-Jazz, Venus-Tango bis hin zu Astro-Poetry-Slam. 2015 sei ein spannendes astronomisches Jahr gewesen, betont Theis. „2016 steht der seltene Merkur-Transit an, der am 9. Mai am Himmel zu sehen sein wird.“ Wolfgang Wacker, ehemaliger Planetariumsdirektor und inzwischen Vorsitzender des Vereins der Freunde des Planetariums, überreichte beim Neujahrsempfang des Sternentheaters einen nach ihm benannten Preis. Wilfried Lang, ein langjähriger Mitarbeiter und Leiter der Abteilung astronomische Instrumente der Firma Carl Zeiss, ist Träger dieser Auszeichnung. „Er hat viel bewirkt für uns und andere Planetarien. Unter seiner Leitung gelang es, die Abteilung zu retten und immer neue, bessere Projektoren zu entwickeln“, so Wacker. Mit einem Zeiss-Modell nahm das Mannheimer Planetarium im Jahr 1984 wieder seinen Betrieb auf. Als „Herr der Planetarien“, wie Wacker es formulierte, habe Wilfried Lang Sternentheater in 55 Ländern der Erde ausgestattet. (büg)

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