Rheinpfalz Keine Interessenten

Der Versteigerungstermin des früheren Eppenbrunner Seniorenheims ist in der vergangenen Woche ergebnislos verlaufen. Kein Bieter war zu dem Termin erschienen. Die Verbandsgemeinde Pirmasens-Land als Hauptgläubiger der Besitzerfamilie will mit dem Antrag auf einen neuen Termin noch etwas warten. „Wir wollen der Familie Zeit geben, um das Haus zu verkaufen“, so Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach.

Es handelt sich um eine der größten Immobilien in Eppenbrunn mit einer über 1000 Quadratmeter großen Wohnfläche, 30 Zimmern, mehreren Bädern, Küchen, Aufzügen und Aufenthaltsräumen. Zu seinen besten Zeiten beherbergte das „Altenheim Biedenkopf“ 42 Senioren, die von 32 Mitarbeitern betreut wurden. 25 Jahre lang wurde das Seniorenheim betrieben, das aus drei Häusern besteht, die in den 70er Jahren, 1981 und 1991 gebaut wurden. Seit sechs Jahren stehen die drei augenscheinlich gut erhaltenen und gepflegten Häuser leer und sollten in der vergangenen Woche versteigert werden. Die Verbandsgemeinde hat laut Seebach Forderungen von rund 23.000 Euro für Grundsteuer, Wasser, Abwasser und weitere Außenstände, die von der Besitzerfamilie mangels Einkünften aus der Immobilie nicht bezahlt werden können. „Wir können nicht immer auf unsere Außenstände verzichten“, begründete Seebach die Vehemenz, mit der das Geld durch eine Zwangsversteigerung eingetrieben werden sollte. Neben den Schulden bei der Verbandsgemeinde gebe es noch Außenstände für Strom und anderes. Der Versteigerungstermin verlief jedoch ohne Ergebnis, wie Sabine Wilhelm, die Direktorin des Amtsgerichts, auf Anfrage informierte. „Es hat kein Gebot gegeben. Es war kein Bieter erschienen“, so Wilhelm. Das Verfahren ruhe jetzt wieder sechs Monate, bis ein Schuldner wieder einen Antrag auf Zwangsversteigerung stelle. „Solange passiert nichts.“ Der Verkehrswert der Immobilie wurde auf 465.000 Euro geschätzt. Für den ersten Termin hätte mindestens die Hälfte geboten werden müssen, so Wilhelm. Bei einem weiteren Termin ist dieses Mindestgebot nicht mehr so hoch. Und rein theoretisch könnte später ein Bieter das Gebäudeensemble für wenige tausend Euro ersteigern. Die Besitzerfamilie will derzeit noch 165.000 Euro für das Seniorenheim, teilte Seebach mit. Angeblich seien mehrere Kaufinteressenten vorhanden, so Seebach, die nun das Verfahren etwas ruhen lassen wolle, um den Besitzern die Möglichkeit zum Verkauf zu geben. „Dann könnten sie ja mehr erlösen, als eventuell bei einem zweiten Versteigerungstermin. Wir haben ja kein Interesse, die Leute zu schädigen“, betonte die Verbandsbürgermeisterin. Wie lange die Verbandsgemeinde warten wolle, sei aber noch nicht entschieden. (kka)

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