Rheinpfalz Jörg Juner würd’s auch machen

Wenn die SPD Stéphane Moulin ins Rennen schickt, um 2016 Fritz Presls Erbe als Landtagsabgeordneter anzutreten, wer wird dann sein Ersatzkandidat? Der Tradition folgend, könnte es jemand aus dem ländlichen Teil des Wahlkreises 46 sein. Beispielsweise aus Weselberg: Jörg Juner hat Interesse. Nicht nur an einer B-Kandidatur: Er kann sich auch vorstellen, gegen Moulin anzutreten. „Ich könnte mir beides vorstellen, A- und B-Kandidatur, aber es ist noch nichts entschieden“, sagt Jörg Juner. Der SPD-Gemeindeverband Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben werde die Mitglieder befragen und demokratisch entscheiden. Es könnte auch auf jemanden anderes hinauslaufen. Juner ist von Moulins Interesse überrascht: „Ich hatte eigentlich eher mit einer Frau gerechnet.“ Juner hatte bei der letzten Wahl Fritz Presls Ersatzkandidat werden wollen, unterlag jedoch dem Zweibrücker SPD-Stadtrat Dirk Schneider. Traditionell kommt der Ersatzmann des Landtagsabgeordneten aus der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land oder der ehemaligen Verbandsgemeinde Wallhalben, wenn der A-Kandidat in der Stadt wohnt. Presl und Schneider sind jedoch beide aus Zweibrücken. Juner, der Wallhalber Verbandsbürgermeister werden wollte und nun dritter Beigeordneter der neuen VG Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben ist, würde gerne zur alten Ordnung zurückkehren: Der eine Kandidat aus der Stadt, der andere aus dem Land. Das wünschen sich auch andere in der Wahlkreis-SPD. Wer könnte noch Ersatzkandidat werden? „Ich hab’ einen guten Job bei der AOK“, sagt Wolfgang Rapp aus Großbundenbach, der mal Verbandsbürgermeister von Zweibrücken-Land werden wollte. „Außerdem bin ich eher lokalpolitisch interessiert.“ Über Kandidaturen für die Landtagswahl habe die SPD Zweibrücken-Land noch nicht gesprochen. Und so sagt der Contwiger Andreas Glahn, zweiter Beigeordneter von Zweibrücken-Land: „Über eine Kandidatur hab’ ich bisher noch gar nicht nachgedacht.“ Dasselbe gilt für Jürgen Sauter, den Fraktionsvorsitzenden der Hornbacher SPD. Außerdem, ergänzt Glahn, habe er ja noch den „ein oder anderen Posten“, der ihn an die Verbandsgemeinde bindet. Er ist unter anderem stellvertretender Wehrleiter von Zweibrücken-Land. Fritz Presl, der seit 2001 im Landtag sitzt, will auf jeden Fall bis zur Landtagswahl 2016 durchhalten und nicht vorzeitig aufhören. Außerdem will er sich bei der Frage, wer ihm nachfolgen könnte, raushalten. „Ich halte mich an Zuständigkeiten. Das muss aus der Partei heraus kommen.“ Thilo Huble, der lange als möglicher Presl-Nachfolger galt, erklärte gestern: „Eine weitere Kandidatur ist für mich entbehrlich.“ Er wird Moulin also nicht herausfordern. „Als Vorsitzender des Zweibrücker Ortsvereins ist er ein guter und potenter Kandidat mit kommunalpolitischer Erfahrung“, sagt Huble über Moulin. Er selbst habe sich nie ins Gespräch gebracht, sondern betont, die Entscheidung „obliegt den Parteigremien“. Dem sei nichts hinzuzufügen. Presl berichtet, er habe Huble vor Monaten ein Gespräch über die Landtagsarbeit angeboten, sollte er Interesse an einer Kandidatur haben. Das Gespräch kam aber nie zustande. „Daraus schloss ich, dass kein Interesse mehr da ist“, sagt der Abgeordnete. Presls Ersatzkandidat Dirk Schneider überlegt nach RHEINPFALZ-Informationen noch, ob er Moulin Konkurrenz macht und ebenfalls kandidiert. Er selbst war gestern für die RHEINPFALZ nicht zu erreichen. Torsten Töllner, der 2013 SPD-Kandidat im Wahlkreis 211 für die Bundestagswahl werden wollte, lehnt dankend ab. „Die Landtagswahl war für mich nie ein Thema. Mein Thema ist die Bundespolitik, und dabei bleibt es auch.“ (sbn)

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