Rheinpfalz Jörg Juner tritt für die Genossen an

Jörg Juner ist der Ortsbürgermeisterkandidat der SPD. Am Sonntag trafen sich vier von sieben Weselberger Genossen im Schützenhaus, um über Bürgermeisterkandidat und die Liste für den Gemeinderat zu beschließen. Mit dabei waren vier parteilose Interessenten, die auf der SPD-Liste für den 16-köpfigen Rat kandidieren wollen.

Jörg Juner will die Nachfolge von Hans Mangold (FWG) antreten, dem er vorwarf, in seiner Amtszeit mehr Einzel- als Bürgerinteressen zu vertreten und beratungsresistent sei.. Als Beispiel nannte er die mittlerweile nicht nachvollziehbaren Beschlüsse zur geplanten Windkraft. Obwohl sich der Rat nicht eindeutig für die Windkraft aussprach, wurde ein Beschluss „nachgeschoben“, der sich lediglich auf die mündliche Zusage Mangolds, dass alles so in Ordnung sei, begründete. Dies verstoße eindeutig gegen die Gemeindeordnung. Mittlerweile habe dieses Thema auch dafür gesorgt, dass die Ratsfraktionen von FWG und CDU zerstritten seien. Kein Ratsmitglied kenne den Stand der Windkraft, habe er erfahren. Nicht nur dieses Thema habe dafür gesorgt, dass die Außendarstellung der Gemeinde mittlerweile beschämend und miserabel sei. Dies wirke sich auch auf die Dorfgemeinschaft der drei Ortsteile aus. Der CDU warf Juner vor, dass sie sich weit aus dem Fenster gelehnt und ihr Vorhaben gegen die Windkraft nicht weiter verfolgt habe. In diesem Zusammenhang sagte Andreas Schmitt, dass, „wenn die Windkraft kommt, Weselberg keine Ruhe findet“. Mittlerweile spreche man bereits vom „Windkraftweg“ anstelle des touristischen „Mühlenweges“. In diesem Zusammenhang forderte SPD-Gemeindeverbandsvorsitzender Horst Höh Verbandsbürgermeister Berthold Martin auf, dass er „den Ortsbürgermeister wieder einfangen“ solle. Juner ergänzte, dass durch das extreme Lagerdenken im Rat letztendlich kein Kompromiss zum Wohl der Bürger möglich sei. Dieses Lagerdenken würde mittlerweile in den Vereinen und sogar in den Familien Einzug halten. Die SPD wolle „Opposition sein, die sich kümmert“, versprach Juner. Weitere Kritikpunkte sieht die SPD in der„mehr als beschämenden Infrastruktur“, den „Stückwerkmaßnahmen mit Beinaheunfällen“ am Friedhof, dem schlechten Zustand von Gemeindestraßen und Wirtschaftswegen, der miserablen Vereinsförderung und dem Rückzug der Gemeinde aus dem Dorffest und dem fehlenden Schallschutz entlang der Autobahn. Optimieren will er den Internetauftritt der fünftgrößten Gemeinde in der neuen Verbandsgemeinde, deren Position nicht ausreichend gewürdigt wird, und ein Konzept vorlegen, wie das freiwerdende Feuerwehrgerätehaus neben dem Kindergarten sinnvoll, auch für die Jugend, genutzt werden soll. Die Bürgern hätten „die Schnauze voll von dem, was da im Rat läuft“, aber keiner habe den Mut, selbst etwas verändern zu wollen, sieht sich Juner motiviert. Damit keine Stimmen verloren gehen, werden die ersten acht Listenplätze doppelt benannt. Jeweils einstimmig gewählt wurden in folgender Reihenfolge: Jörg Juner, Eva Winter-Schneider, Andreas Schmitt, Stefan Hell (parteilos), Ingrid Kähler-Ahmer (parteilos), Sven Juner (parteilos), 7. Peter Schneider, Marco Juner (parteilos). Jörg Juner ist 47 Jahre alt, verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne; er arbeitet als Industriemeister bei Opel in Kaiserslautern. (jn)

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