Eisenberg Hungrige Raupen und tanzende Mäuse

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Fünf Kerwemääd und acht Borsch führten bei idealem Umzugswetter und pünktlichem Beginn den Biedesheimer Kerweumzug unter dem Motto an: „Wir wollen Münzen (in Schokowährung) verdähle, zum Glick sin kä Grieche do, die dädens uns stehle.“

Besonders die Kinder freuten sich auf die leckere Überraschung. Der Biedesheimer Kindergarten war stark vertreten und hatte sein Theaterstück „Raupe Nimmersatt“ aus dem Sommerfest auch zum Umzugsthema gemacht. Die Biedesheimer Hexen traten als Müllwerker auf, die im Sommer mit den Maden in der Biotonne zu kämpfen hatten. Und der 1. FC Biedesheim versuchte mit dem Spruch „Uns zusegugge is oft ne Qual, drum kaafen efach mo en Schal“ wohl eine Geschäftsidee umzusetzen. Die Familie Griebe war mit Trecker und Bollerwagen dabei und versorgte die Zuschauer mit neuem Wein. Unter dem Motto „Normal kann jeder, wir sind anderst“ präsentierten sich die Hundefreunde aus Lautersheim mit ihrem Umzugswagen und einer Fußgruppe. Viel Beifall erhielten die „Tanzmäuse“ des SV Lautersheim mit ihren zahlreichen bunten Schirmen, bevor die „Rübenkönigin“ Hannah mit ihren beiden Prinzen vorüber fuhr. Die „Bolzplatzkids“, mit Kettkar und Bollerwagen dabei, suchen noch Möbel und Einrichtungsgegenstände für ihren Jugendraum und baten per Plakat Spender um Kontaktaufnahme unter der Telefonnummer 0173/9241483. Am Bürgerhaus zogen die beiden Präsidenten Fabian und Christian Olczak Bilanz des Dorfgeschehens im vergangenen Jahr. Gleich zu Beginn waren sie selbst an der Reihe, denn zum ersten Mal nahmen sie am Kerweborschturnier teil und dachten wohl, dass Alkohol das beste Kräftigungsmittel ist. Und die Moral von der Geschicht: „Ab zwo Promille werds Toreschieße schwer unn ah in de Abwehr klappts net mehr. So dut mer de Turniersieg klar verpasse – awwer am Glas sinn die Birressemer Kerweborsch erschde Klasse“. Auch die Rübenkönigin bekam ihr Fett ab, stand doch Marc Forster beim Tanken mit ihr an der Kasse. Und die Moral von der Geschicht: „Die Hannah kennt de Pälzer Popstar nicht“. Auch eine „abenteuerliche Taxifahrt“ einer Biedesheimer Familie auf Musicalbesuch in Hamburg sorgte genau so für Lacher wie eine vermeintliche Einbrecherjagd im Haus einer Familie, die in Urlaub war, oder auch das Ummontieren eines Halteverbotsschildes, das einen übereifrigen Nachbarn einen Polizeieinsatz auslösen ließ. Hart getroffen hatte es beim vergangenen Kerweumzug den Uli-Hoeneß-Darsteller in seinem wohl gut verschlossenen Käfig, aus dem er nach einem heftigen Regenguss erst herausgelassen wurde, als er völlig durchnässt war. Schlimm war nur, dass er vor seiner Haustür die nassen Klamotten auszog und dann vergeblich den Türschlüssel suchte. Anschließend luden die Landfrauen ein zu Kaffee und Kuchen und für das Abendessen sorgte der Kochclub im Bürgerhaus. (ps)

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