Rheinpfalz Hotelparkplätze statt Kläranlage

Hell oder heller, mehr oder etwas weniger energiesparend und vor allem teuer oder billiger, mit diesen Fragen hatte sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag im Zusammenhang mit dem für 2015 geplanten Ausbau der Himbaumstraße auseinanderzusetzen.

Konkret ging es um die Auswahl der Straßenbeleuchtung. Die Pfalzwerke haben zwei Angebote vorgelegt für den Einbau von neun stromsparenden Leuchten. Die teurere Variante sollte 26.000 Euro kosten, die günstige Variante ist laut Angebot mit knapp 17.000 Euro 9000 Euro billiger. Der Rat entschied sich nach reiflichem Abwägen für die günstigere Lösung. Es werden 33-Watt-LED-Leuchten eingebaut, die sich nachts auf 16 Watt absenken lassen. Der Kostenunterschied liegt vor allem in der Verlegeart. Hier wird die Verlegung des Kabels über eine Freilandleitung vorgenommen, wohingegen die teurere Variante etwas stärkere LED beinhaltete, die aber mit Erdverkabelung verlegt werden, was Mehrkosten verursache. Die Stromersparnis von LED betrage laut Pfalzwerke etwa 70 Prozent. Über den Ablauf der Sanierung werden die Anlieger nach den Sommerferien in einer Einwohnerversammlung informiert. Wie Matthias Lang von der Verbandsgemeindeverwaltung mitteilte, erfolge der Kanalausbau im sogenannten Inlinerverfahren. Lediglich in der Stichstraße „An der Hasenhalle“ müsste an drei Stellen mit offener Bauweise gearbeitet werden. Die Hauptwasserleitung wird im Bürgersteig verlegt. Eine Vollsperrung sei nicht nötig. An der Stromversorgung über Dachständer wird ebenfalls nichts geändert. Im Herbst beginnt die Ausschreibung, zum Jahreswechsel sollen die Gewerke vergeben und schließlich im Frühjahr 2015 mit den Arbeiten begonnen werden. Hans Kupper will weitere Stellplätze für die Autos von Gästen in der Nähe des Hotels schaffen, erläuterte Planer Christian Jung vom Kaiserslauterer Planungsbüro Bachtler Böhme und Partner. Diese sollen unter anderem auf Teilen des Geländes der alten und derzeit im Rückbau befindlichen Kläranlage geschaffen werden. In nichtöffentlicher Sitzung wurde über den Verkauf des Grundstücks beraten. Wie Ortsbürgermeister Thomas Iraschko auf RHEINPFALZ-Nachfrage mitteilte, ist das Ergebnis offen. Auf einer Teilfläche soll eine Fotovoltaikanlage installiert werden mit einer maximalen Höhe von 3,50 Meter, wie es in den textlichen Festsetzungen des Bebauungsplanentwurfs vorgeschrieben ist. Schließlich soll auch die Küche der Jagdstube etwas größer werden und die Terrasse überdacht werden. „Wir halten uns aber an die Vorgaben im Gutachten“, machte Jung klar. Das heißt, es werden keine weiteren Sitzplätze im Biergarten entstehen. Auch würden die Lärmpegel eingehalten. „Aus meiner Sicht ist das unter dem Aspekt des Tourismus zu begrüßen“, machte Iraschko klar. Einstimmig beschloss der Rat den Bebauungsplan mit der Maßgabe, dass ein Geh- und Fahrrecht der Gemeinde eingeräumt wird, und dass alle Kosten und Folgekosten vom Antragsteller, sprich vom Hotelier, zu tragen sind. Auf deutliche Kritik quer durch alle Fraktionen stieß die geforderte Stellungnahme des Landes zum Ergebnisprotokoll der Fortentwicklung des Naturparks Pfälzerwald. Vor allem, dass darin von der „Zerschneidung im Zusammenhang mit dem B 10-Ausbau“ die Rede ist, erhitzte die Gemüter. SPD-Fraktionssprecher Klaus Lehmann drückte das so aus: „Es ist äußerst verwerflich, dieses Thema mit dem B 10-Ausbau zu thematisieren.“ An die Forstbehörden und politischen Entscheidungsträger gerichtet nannte er es „unmöglicher Stil“. Der Forst solle sich vielmehr um die dringend notwendige Hege und Pflege des Waldes und der kaputten Waldwege kümmern, forderte er. Die Gemeinde spricht sich mit Nachdruck für den B 10-Ausbau aus, insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Zweibrücker Flughafen vor dem Aus stehe, was sich nachhaltig negativ für die gesamte Region auswirke. 1051 Euro betrug der Erlös aus dem Maibaumfest, den CDU und SPD spendeten. Das Geld soll für die Renovierung der Leichenhalle verwendet werden. (elim)

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