Rheinpfalz Hinter dicken Mauern

Speyer. Augustiner, Benediktiner, Dominikaner, Franziskaner, Jesuiten, Zisterzienser – die Welt der katholischen Ordensgemeinschaften ist vielfältig und für Außenstehende oft auch geheimnisvoll. Am Tag der offenen Klöster öffnen morgen bundesweit 300 Klöster und Institute ihre Türen für Besucher. In Speyer geben die Dominikanerinnen des Instituts St. Dominikus in der Vincentiusstraße und des Klosters St. Magdalena in der Hasenpfuhlstraße einen Einblick in ihr Ordensleben.

„Wir freuen uns auf die Fragen und das Interesse der Besucher“, sagt Schwester Annemarie Kirsch vom Institut St. Dominikus. Die Vorbereitungen bei den Dominikanerinnen in der Vincentiusstraße laufen bereits auf Hochtouren, gibt sie an. Ab 13.30 Uhr ist die Öffentlichkeit willkommen. Gegen 14 Uhr werden eine Klosterführung und verschiedene spirituelle Workshops wie Bibel getanzt oder Kontemplation angeboten. Darüber hinaus informieren Bildwände, Alben und eine Präsentation über das vielfältige Ordensleben. Bei einer Tasse Kaffee besteht die Möglichkeit, mit den Schwestern ins Gespräch zu kommen. Um 17.30 Uhr findet ein meditatives Orgelkonzert in der Kapelle statt. Der Tag endet mit der Vesper um 18 Uhr. Die Kongregation wurde 1852 durch den Speyerer Bischof Nikolaus von Weis speziell für die „Erziehung und Bildung der weiblichen Jugend“ als Institut der Armen Schulschwestern gegründet und 1892 in den Dominikanerorden aufgenommen. Die Schwestern waren bis zum Bau eines eigenen Mutterhauses 1910 mit im Kloster St. Magdalena untergebracht. Heute engagieren sich die Schwestern in der Betreuung und Versorgung ihrer Mitschwestern und ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen, wie etwa dem Dom-Besuchsdienst. Das Programm im Kloster St. Magdalena beginnt um 15 Uhr mit einer Begrüßung und Führung durch das Kloster und den Garten, teilt die bischöfliche Pressestelle mit. Anschließend besteht die Möglichkeit zu Begegnung und Gespräch mit den Schwestern bei einem kleinen Imbiss im Refektorium. Ab 16 Uhr können Besucher sich über die Klostergeschichte und das Wirken der heiligen Edith Stein, die acht Jahre im Kloster St. Magdalena lebte und lehrte, informieren und unter anderem die Edith-Stein-Ausstellung und das Edith-Stein-Zimmer besuchen. Für Kinder ab vier Jahren gibt es ein eigenes Programm. Um 17.30 Uhr findet das Rosenkranzgebet in der Klosterkirche statt, um 18 Uhr die musikalisch gestaltete Vesper zum Abschluss. Die Ordensschwestern von St. Magdalena können auf eine lange Geschichte zurückblicken. Um das Jahr 1228 übersiedelte eine auf der anderen Rheinseite gegründete Gemeinschaft von Reuerinnen nach Speyer. Hier schenkte ihnen ein Ehepaar ein Grundstück, auf dem noch heute das Kloster steht. Im Jahre 1304 erbaten die Reuerinnen den Übertritt in den Orden des heiligen Dominikus. Von 1923 bis 1931 unterrichtete die 1998 heiliggesprochene Edith Stein als Lehrerin an den Schulen von St. Magdalena. Im vergangenen Jahr eröffneten die Schwestern eine private Grundschule mit musikalischem Schwerpunkt. Mit dem Blick „hinter die Klostermauern wollen die Ordensschwestern der beiden Dominikanerinnenklöster in Speyer zeigen, warum sie sich für ihren Orden entschieden haben und wie ihr Alltag heute aussieht. Denn das Ordensleben sei vielfältig und vielseitig, unterstreichen sie. Die Schwestern vom Karmelkloster nehmen nicht am Tag der offenen Klöster am Wochenende teil. Die Niederbronner Schwestern präsentieren ihr Ordensleben am 28. Juni in ihrem Mutterhaus in Esthal.

x