Rheinpfalz Handtuch nicht geworfen

KAISERSLAUTERN (zkk/osp). Die tiefe Enttäuschung über sportliche Rückschläge werde verarbeitet, die Mannschaft des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern sei fest entschlossen, am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den VfL Bochum einfach nur ein gutes Spiel abliefern zu wollen.

So interpretierte Stefan Kuntz, der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, gestern Verfassung, Stimmungslage und innere Überzeugung des Kaders. Nach der enttäuschenden englischen Woche â anstatt der angepeilten neun Punkte gab‘s nur fünf â beträgt der Rückstand auf Greuther Fürth und den SC Paderborn auf den Plätzen zwei und drei sechs Punkte. Spitzenreiter 1. FC Köln ist dem FCK um zwölf Punkte enteilt.

”Das ganz große Thema scheint weg. Wir haben nichts mehr zu verlieren”, sagt Kuntz, der seine Mannschaft vom ganz großen Druck befreit sieht, aber auch noch nicht vollends abgeschrieben hat. Sind die Köpfe frei, traut er Marc Torrejón und Co. viel zu: ”Die Spieler wollen am Sonntag einfach nur begeistern!”

Dass der Höhenflug nach dem Trainerwechsel, der Euphorie auslöste und eine prächtige Stimmung nach sich zog, nicht von Dauer war, sei wohl auch dem Erfolgsdruck geschuldet. ”Da war dann auch eine neue Form der Qualität gefordert. In der Phase kam es zu den vielen schweren individuellen Fehlern”, analysiert Kuntz. Dass der SC Paderborn so konstant gut spiele, liege wohl auch daran, dass man sich dort an den guten Ergebnissen erfreut habe, besser als erwartet da stehe. ”Der Druck kommt jetzt. Denn jetzt hat Paderborn auch was zu verlieren.”

Nach dem 2:2 im Derby in Karlsruhe war der Frust bei den Lauterer Profis greifbar. In letzter Minute wurde der Sieg verspielt. Klar, das Tor hätte wegen Abseits nicht zählen dürfen, aber es zählte eben. Und am Ende war das Resultat ja auch leistungsgerecht.

”Wir wollen eine Spitzenmannschaft sein. Bei dem Anspruch muss man solch ein Ergebnis auch mal über die Zeit bringen”, sagte Simon Zoller, der beide Tore schoss. ”Trotzdem sind wir noch oben dabei”, mag der Torjäger sechs Spieltage vor dem Saisonende nicht aufgeben. ”Solange auch rechnerisch noch was drin ist, werden wir nicht aufgeben”, sagt Florian Dick. Er gehört nicht in die Galerie der Schönwetterspieler und Schönredner. Er packt an. Und hat neben zwei Toren auch acht Torvorlagen auf dem Konto. Dass er die Bilanz am Sonntag aufstocken möchte â Ehrensache. Runjaics Team will zunächst vor allem eines â gegen Bochum gut spielen und zu Hause wieder siegen.

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