Rheinpfalz Gift-Eier in Pfälzer Supermärkten verkauft

Offenbar sind auch in Kaiserslautern und Speyer mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier in den Handel gekommen. Der Kaiserslauterner RHEINPFALZ-Leser und CDU-Stadtratsmitglied Harry Wunschel hat sich am Freitag mit einem Foto bei der Lokalredaktion gemeldet, das ein Ei mit einer der als belastet geltenden Chargennummern zeigt. Nach eigenen Angaben hatte Wunschel die Eier vor einigen Tagen in der Kaiserslauterer Kaufland-Filiale erworben.

Kaufland: Keine Bestätigung, kein Dementi



Auf RHEINPFALZ-Nachfrage teilte eine Kaufland-Sprecherin mit: „Wir nehmen dieses Thema sehr ernst und prüfen aktuell mit den zuständigen Behörden unsere weitere Vorgehensweise. Aufgrund der Vorfälle haben wir die laufenden Kontrollen verschärft.“ Dass in Kaiserslautern Eier mit verdächtigen Chargennummer verkauft wurden, hat die Sprecherin weder dementiert noch bestätigt. Kunden, die betroffene Eier gekauft haben, könnten diese auch ohne Vorlage des Kassenbons in jeder Kaufland Filiale zurückgeben, so die Sprecherin.

Landes-Untersuchungsamt bestätigt



Auch in Speyer, in einem Norma-Markt, und in einem Mannheimer Aldi haben RHEINPFALZ-Leser inzwischen belastete Eier gefunden. Eine Sprecherin des Landesuntersuchungsamtes in Koblenz hatte am Freitag auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass belastete Eier in Rheinland-Pfalz aufgetaucht sind. Mehr Informationen würden in Kürze bekanntgegeben. Zuvor waren mit dem Insektizid belastete Eier bereits in zahlreichen anderen Bundesländern entdeckt worden. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) hatte am Donnerstag mitgeteilt: „Unsere Behörden sind für den Fall, dass belastete Eier auch nach Rheinland-Pfalz geliefert wurden, vorbereitet“.

Was ist Fipronil?



Fipronil kommt als Pflanzenschutzmittel oder in der Veterinärmedizin zum Schutz von Hunden vor Flöhen und Zecken zum Einsatz. Der in den 1980er Jahren in Frankreich entwickelte Wirkstoff ist allerdings auch für Honigbienen in hohem Maße giftig. 2013 hat die Europäische Union daher beschlossen, den Einsatz des Mittels in der Landwirtschaft zu begrenzen. Um Bienenvölker besser zu schützen, darf es zum Beispiel nicht mehr zur Saatgutbehandlung von Mais verwendet werden. Beim Menschen kann Fipronil Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen.

Belastete Eier an Chargennummern erkennbar



Laut rheinland-pfälzischem Landesuntersuchungsamt sind die Eier mit den folgenden Stempelnummern belastet:
0-DE-0360521, 1-DE-0357731, 1-DE-0358001, 0-NL-4392501, 0-NL-4385501, 0-NL-4310001, 0-NL-4170101, 0-NL-4031001, 0-NL-4352602, 1-NL-4128604, 1-NL-4286001, 1-NL-4167902, 1-NL-4331901, 1-NL-4339301, 1-NL-4339912, 1-NL-4359801, 1-NL-4385701, 1-NL-4322401, 2-NL-4332601, 2-NL-4332602, 2-NL-4385702, 2-NL-4322402, 2-NL-4212103.

x