Rheinpfalz Gegen die Ausweitung der Kernzone

Der Gemeinderat Bobenthal ist gegen die Ausweitung der Kernzone, wie sie der Bezirksverband vorgeschlagen hat.

In Sachen Naturschutz möchte das Land die bisherige Schutzfläche in Rheinland-Pfalz erweitern. Der Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen hatte vorgeschlagen, unter anderem die bestehenden Kernzonen zu erweitern, um auf die geforderte Drei-Prozent-Fläche zu kommen. Betroffen hiervon wäre auch die Kernzone Bobenthaler Knopf, weshalb die Gemeinde zu einer Stellungnahme aufgefordert wurde. In seiner Sitzung am Mittwoch sprach sich der Gemeinderat gegen diese Erweiterung aus. Vorgeschlagen war vom Bezirksverband, die Kernzone Bobenthaler Knopf in Richtung Nordwesten zu erweitern und zwar zur Waldabteilung Rolleneck, Glasbach und Leiterwald. Die Erweiterungsfläche soll rund 30 Hektar betragen und ist Staatswald. Der Gemeinderat äußerte sich in einer von Ortschef Markus Keller vorbereiteten Stellungnahme dahingehend, dass die geplante Erweiterung dieser Kernzone die Ortsgemeinde in ihren touristischen Entwicklungspotentialen und dem Wohn- und Freizeitwert über die bereits bestehenden Einschränkungen unangemessen einschränke. Schon die bestehende Kernzone führe dazu, dass weite Teile des dortigen Gebietes nicht mehr zugänglich sind und selbst durch die Feuerwehr zur Sicherstellung des Brandschutzes nicht mehr erreichbar seien. Im jetzt geplanten Vorschlagsgebiet lägen wiederum touristisch genutzte und überregional bedeutende Wanderwege, so der Wanderweg „Roter Punkt“ und der „Pfälzer-Waldpfad“. Auch einer der kürzlich im Rahmen des Wanderwegekonzepts durch die Ortsgemeinde ausgeschilderte und beworbene örtliche Rundwanderweg Hirzeck-Gipfelsteig verlaufe im Vorschlagsgebiet und wäre in seinem Bestand gefährdet. Immerhin führe dieser zum „Hirzeck-Gipfel“, einem der schönsten Aussichtspunkte der Region. Der Steig sei in seiner Beschilderung um die Kernzone herumgeführt worden, um Kollisionen mit dem Schutzzweck der Kernzone zu vermeiden, die jetzt aber zwangsläufig entstünden. Weiterhin verlaufe im Arrondierungssegment die Zuwegung zu „Glasbach“ und „Pfälzerhütte“. Diese sei gleichsam touristisch wie infrastrukturell für Privatwaldbesitzer und Selbstwerber wichtig und sollte unbedingt erhalten bleiben. Die Ortsgemeinde Bobenthal schließe sich daneben den Ausführungen der Gemeinde Ludwigswinkel hinsichtlich der touristischen Nutzung des Kernzonenprojektes an. Wanderern und Naturfreunden sollte die Ausrichtung der Kernzonen, deren Sinn und Zweck, näher gebracht und die Entwicklung der Zonen veranschaulicht werden. Hierzu sei die konzeptionelle Integration der Kernzonen in touristische und umweltbildende Konzepte zwingend notwendig. Der Rat bittet darum, das Vorschlagsgebiet hinsichtlich seiner Eignung durch den dortigen Waldbestand nochmals zu überprüfen und andere Gebiete in die Überlegungen einzubeziehen. Er sei deshalb mit dem Vorschlagsgebiet nicht einverstanden und bittet darum, andere, geeignetere und weniger einschränkende Bereiche für das Vorhaben zu suchen. „Aus meiner persönlichen Sicht ist diese Erweiterung aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht nachvollziehbar“, so Keller. Beigeordneter Viktor Keller ergänzte: „Wir werden immer mehr eingeschnürt!“. (Weiterer Bericht folgt.) (na)

x