Eisenberg Götter sollen Garten beleben

Mit einer Lichtinstallation soll die Platzierung der Kunstwerke umrahmt werden. Das Bild entstand beim Bürgerstiftungsfest 2016.
Mit einer Lichtinstallation soll die Platzierung der Kunstwerke umrahmt werden. Das Bild entstand beim Bürgerstiftungsfest 2016.

„Der Park lebt“ – so lautet das Motto des Symposiums, das während der zweiten Augusthälfte im Gienanth-Park stattfinden wird. Das vom Kultursommer Rheinland-Pfalz geförderte Projekt wird von der Stadt Eisenberg und dem Kunstverein Donnersberg veranstaltet. Die teilnehmenden Künstler, die teilweise schon an den vorausgegangenen Symposien in Eisenberg mitarbeiteten, haben dem Kulturausschuss bei seiner Sitzung am Dienstag ihre Entwürfe vorgestellt und die jeweils dahinter stehende Idee erläutert.

Zuvor erklärte der Vorsitzende des Donnersberger Kunstvereins, Uli Lamp aus Weitersweiler, dass die geplanten Objekte sich allesamt auf die historischen neoklassizistischen Plastiken beziehen, die Friedrich von Gienanth im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts im Park aufstellen ließ. Es handelte sich dabei um Götter- und Philosophengestalten aus der griechischen Antike. Die Originale standen bis Mitte der 1960er Jahre im Park und haben seitdem ihren Platz in der Pfalzgalerie Kaiserslautern gefunden. Fotos der Originale sind ebenfalls vorhanden und dienten den Künstlern als Inspiration für ihre Entwürfe, deren Ausführung dauerhaft an der Sichtachse des Parks aufgestellt werden. Jedoch werden die Neuschöpfungen in einer modernen Formensprache im Gegensatz zu ihren Vorgängern nicht aus Steinguss, sondern durchweg aus Stahl bestehen. Damit werde die enge Beziehung zwischen der Kunst im Park und dem angrenzenden Eisenwerk verdeutlicht. Lamp und auch Stadtbürgermeister Adolf Kauth betonten, dass die Bevölkerung eingeladen ist, den Entstehungsprozess der einzelnen Werke direkt mitzuverfolgen. Um eine symbolische Verbindung zwischen dem historischen Park und der Stadt zu knüpfen, werde am Ende des Symposiums Hermes – so sein griechischer Name, die Römer nannten ihn Merkur – am Rande des Wochenmarktplatzes auf Dauer seinen Platz finden, kündigte Lamp an. Der direkte Bezug zum antiken Gott des Handels, der gleichzeitig auch Götterbote war, solle damit verdeutlicht werden. Mit vier Metern Höhe und bis zu 400 Kilogramm Gewicht werde die Figur nicht zu übersehen sein. Wie die anderen Objekte, die ihren Standort im Park erhalten, aussehen werden, davon konnten sich die Ausschussmitglieder an den verkleinerten Modellen ein Bild machen. Motz Tietze (Mannheim) hat sich für eine Darstellung des Herkules entschieden. Das zwei Meter hohe Werk symbolisiere den klassischen Menschen, der aus seiner Höhle heraus in die Zukunft schreitet. Die Götter lässt Christian Drixler (Plankstadt) in den Park zurückkehren. Gewissermaßen als Reisegruppe werden sie im Entenmarsch Einzug an der historischen Stätte halten. Zur rund 130 Zentimeter hohen Gruppe gehören Diana, Faunus, Mars, Pan und Aphrodite. Die Götterwelt verlässt Wolf Münnighoff (Zellertal-Harxheim) und wendet sich der griechischen Philosophie zu. Seine zwei Meter hohe Sokrates-Büste aus kleinen versetzten und verschweißten Stahlteilen verfremdet das Vorbild und soll den Betrachter für die optischen Effekte begeistern. Weg von Göttern und Denkern hat Uta Schade (Niederkirchen) das klassische Bild einer rund zwei Meter hohen Tänzerin spielerisch ins Bild gerückt. Obwohl aus fünf Zentimeter dicken Stahlplatten gefertigt, zeigt das Modell eine dynamische Leichtigkeit einer Balletttänzerin in einer Pirouette. Am Ende des Symposiums werden die Figuren an ihren Standorten platziert. Umrahmt wird die Veranstaltung mit einer Musik- und Lichtinstallation. Der Merkur soll am Kerwesamstag am Marktplatz aufgestellt werden. Stadtbürgermeister Adolf Kauth ermunterte dazu, die faszinierende Arbeit der Künstler während der zweiwöchigen Entstehungsphase zu begleiten. TERMIN —Interessierte Besucher können während des Symposiums von Montag, 14., bis Samstag, 26. August, täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr die Entstehung der einzelnen Kunstobjekte mitverfolgen. —Internetauftritt www.der-park-lebt.de; www.kunst-donnersberg.de

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