Rheinpfalz Flotter Auftritt der Roten Teufel

BAD KREUZNACH. Ein prima Testspiel des 1. FC Kaiserslautern: Beim 1:1 (1:0) gegen Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen, der mit einigen Stammspielern kam, war der Fußball-Zweitligist gestern in Bad Kreuznach lange Zeit klar überlegen.

Steven Zellner - er stürmte an der Seite des deutlich weniger Akzente setzenden Olivier Occéan - belohnte die Lauterer für ihr ganz starkes Spiel vor allem zwischen der 25. Minute und 45. Minute: Überlegt schob der Offensivspieler den Ball ins Tor der Leverkusener. Der 22-Jährige ließ den vom FC Sevilla gekommenen 39-jährigen Andrés Palop im Bayer-Kasten beim 1:0 (29.) alt aussehen. Den möglichen FCK-Sieg verhinderte der eingewechselte Karim Bellarabi mit seinem 1:1 (78.).

Bei den Roten Teufeln spielten gestern Abend vor 2300 Zuschauern vor allem die Profis von Beginn an, die zuletzt nicht in der Zweitliga-Startelf standen; Ausnahmen: Torwart Tobias Sippel und der sehr aufmerksame Innenverteidiger Willi Orban, der gestern die Kapitänsbinde trug.

Gegen den Zweitliga-Dritten der vergangenen Saison tat sich der Bundesliga-Dritte Leverkusen schwer. ”Der FCK hat vor allem in der ersten Halbzeit mit einem hohen Tempo gespielt. Sie haben uns nicht zur Entfaltung kommen lassen”, sagte Bayer-Trainer Sami Hyypiä. Der 39-Jährige verfolgt die Entwicklung seines finnischen Landsmanns Alexander Ring interessiert: ”Ein guter Junge, es ist wichtig für ihn, dass er jetzt beim FCK Spielpraxis bekommt.”

Levin Öztunali, der hochgelobte, vom Hamburger SV gekommene und erst 17 Jahre alte Enkel Uwe Seelers, war gestern im Mittelfeld bei Ariel Borysiuk, Ruben Jenssen und Andrew Wooten in guten Händen. Und der einstige Stuttgarter und Ex-Nationalspieler Roberto Hilbert, von Besiktas Istanbul zu Bayer gewechselt, hatte auf der rechten Seite nur defensiv gute Szenen. Der Rechtsverteidiger wurde von Zellner, Kevin Stöger und Kollegen stark gefordert.

FCK-Offensivspieler Kwame Nsor (20), dessen Wechsel zum SV Sandhausen geplatzt ist, war gestern nicht dabei. Der Ghanaer, dem die Lauterer durch ein Ausleihgeschäft Spielpraxis verschaffen wollen, absolviert ein Probetraining bei Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld. Nsor ist als Nicht-Europäer in der U23 des FCK nicht spielberechtigt. Und in Kaiserslauterns Profikader ist Nsors Konkurrenz derzeit zu groß.

Leichte Entwarnung gab es gestern für Christopher Drazan. Der Flügelspieler hat am Samstag im Training keinen Bänderriss erlitten - es wurde eine Zerrung diagnostiziert. Wie lange er ausfällt, ist indes offen.

FCK-Trainer Foda, der als Spieler 1993 mit Bayer Leverkusen den DFB-Pokal gewann, war gestern Abend nach dem schönen 1:1-Achtungserfolg gegen seinen ehemaligen Verein zufrieden mit seinen erneut sehr spielstarken Schützlingen. ”Wir haben versucht, aktiv zu sein, haben nach Ballgewinn und Ballverlust jeweils sehr gut umgeschaltet, das war sehr positiv”, sagte Foda, ”ärgerlich war das Gegentor und dass wir mehrere Chancen zum zweiten Tor nicht genutzt haben.”

Für beide Teams gilt es nun, sich am Samstag (15.30 Uhr) in der ersten Runde des DFB-Pokals nicht zu blamieren; Leverkusen spielt beim SV Lippstadt, der FCK tritt beim Verbandsligisten Neckarsulmer Sportunion an - die Partie steigt im Heilbronner Frankenstadion.

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