Rheinpfalz FCK: Angeschlagener Baumjohann gefällt in ungewohnter Rolle

Zwei Spiele, zwei Siege, vier Tore, kein Gegentreffer: Der 1. FC Kaiserslautern hat das Jahr 2013 in der Zweiten Fußball-Bundesliga gut angefangen. Vor der Top-Partie am Montag, 25. Februar, bei Hertha BSC steht für die Roten Teufel an diesem Sonntag, 13.30 Uhr, die Begegnung beim MSV Duisburg an. Bis dahin hofft auch Mittelfeldspieler Alexander Baumjohann wieder vollkommen fit zu sein.

Baumjohann muss kämpfen, Baumjohann soll kämpfen. Und das nicht nur gegen den hartnäckigen Infekt, der den 26-Jährigen gleich nach der Rückkehr aus dem Trainingslager der Lauterer Ende Januar mattsetzte; erst Mitte vergangener Woche konnte er wieder vernünftig trainieren. Der Ballkünstler muss auch Zähne zeigen, um seinen Platz in der Startelf des FCK nicht zu verlieren. Die Konkurrenz ist deutlich härter geworden. Vier der sechs Winter-Neuzugänge sind ebenfalls Mittelfeldspieler, fürs Zentrum wie Benjamin Köhler und Markus Karl oder für die Außenbahnen wie Mitchell Weiser und Christopher Drazan.

Einen klassischen ”Zehner”, wie ihn Baumjohann, der Mann mit der Nummer 9, am liebsten spielt, gibt es im Zwei-Stürmer-System, das der FCK in den beiden ersten Partien des neuen Jahres praktiziert hat, nicht mehr. Im Zentrum der neuen Mittelfeldreihe spielen der meist etwas defensivere Karl und Köhler. Daher besetzte Baumjohann am Freitagabend beim 3:0-Heimsieg gegen Dynamo Dresden wie schon in der Generalprobe in der Türkei beim 0:1 gegen RB Salzburg die linke Seite; beim 1:0-Sieg bei 1860 München zum Wiederauftakt fehlte der 26-Jährige wegen seines Infekts, und Mimoun Azaouagh begann links. Am Freitag gegen Dresden entschied sich FCK-Trainer Franco Foda nach einem Gespräch mit seiner Nummer 9, Baumjohann beginnen zu lassen. Der dankte es ihm mit dem schnellen Zuspiel auf den Distanzschützen Markus Karl vor dessen 1:0 und der Maßflanke auf Mo Idrissous Kopf zum 2:0. Mit viel Applaus wurde Baumjohann schließlich in der 62. Minute gegen Drazan ausgetauscht.

Nach getaner Arbeit hustete Baumjohann zwar noch heftig, fühlte sich aber schon wieder viel besser als in den Tagen zuvor. ”Der Sieg tut gut”, betonte der Mann mit dem Talent für Traumpässe, ”zumal wir wieder kein Gegentor zugelassen haben.” Die Variante mit ihm über links fruchtete, so entstand die Flanke zum 2:0. ”Wenn wir ohne Zehner spielen, muss ich eben nach links ausweichen und defensiv ein bisschen mehr arbeiten.”

Das Umschalten aller Spieler von Angriff auf Abwehr und umgekehrt wird immer wichtiger im modernen Fußball; das wird Trainer Foda nicht müde zu betonen. Die schnellen Pässe in die Spitze, wofür Köhler bei seiner Steilvorlage für ”Jimmy” Hoffer zu dessen 3:0 ein Musterbeispiel lieferte, lässt der FCK-Coach immer wieder üben. Nach solchen Zuspielen Baumjohanns auf Idrissou hätte noch mehr herauskommen können, wenn der Stürmer nicht wie so oft im Abseits gestanden hätte. ”Wir sprechen viel über diese Situationen, er weiß, dass er aufpassen muss”, betonte Baumjohann, ”Mo geht oft Risiko, bewegt sich oft genau an der Grenze. Die Schiedsrichter wissen das und achten gezielt auf ihn.”

Am Sonntag in Duisburg haben Idrissou und seine Passgeber erneut die Chance, die Abstimmung unter Praxisbedingungen zu verbessern. ”Wir haben zwar jetzt zweimal gewonnen, auch das enge Spiel zum Auftakt in München, was ganz wichtig war”, meinte Baumjohann, ”nachdem wir in St. Pauli und gegen Aalen ähnliche Spiele verloren haben. Jetzt heißt es: Immer weiter Gas geben.”

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