Rheinpfalz Für viele großer Vorsprung von Kölsch eine Überraschung

Dass es Markus Reichert und Werner Kölsch in die Stichwahl schaffen würden, das war vor dem ersten Wahlgang allgemein erwartet worden. Der große Abstand zwischen beiden war am Wahlabend aber die große Überraschung gewesen. „Die Stichwahl zwischen Reichert und Kölsch hatte ich erwartet, wobei ich den Vorsprung von Werner Kölsch in dieser Höhe nicht auf meinem Zettel hatte“, merkte beispielsweise der einzige FDP-Vertreter im Verbandsgemeinderat, Hauensteins Ortsbürgermeister Bernhard Rödig, an. Ähnlich äußerte sich Gerhard Christmann, der Sprecher der SPD-Fraktion im VG-Rat, während Herbert Schwarzmüller (Schwanheim), der für die FWG VG im Rat sitzt, meinte: „Für mich war das Ergebnis schon eine Überraschung. Ich hatte alle drei Kandidaten bei etwa 33 Prozent vermutet.“ Das von vielen prognostizierte Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Reichert und Kölsch hatte es nur in Hinterweidenthal gegeben, wo Kölsch mit 39,42 Prozent nur knapp die Nase vorne hatte. CDU-Kandidat Markus Reichert war in der Teufelstischgemeinde auf 38,34 Prozent gekommen. Kölsch hatte in Spirkelbach mit 60,46 Prozent, in der – einstigen – CDU-Hochburg Lug mit 54,64 Prozent und in Wilgartswiesen mit 53,86 Prozent die absolute Mehrheit erreicht, die er in Hauenstein mit 48,35 Prozent nur knapp verfehlt hatte. Zwei bemerkenswerte Ausreißer bei den Ergebnissen fallen auf: Im Stimmbezirk Hauenstein IV, der vor allem das Wohngebiet hinter dem Felsen umfasst, wo Kölsch wohnt, hatten sich 62,95 Prozent für ihn entschieden, während Markus Reichert im Stimmbezirk Hauenstein I, der in etwa den alten Ortskern und das Neubaugebiet Kühhohl umfasst, mit 46,4 Prozent Kölsch um fast fünf Prozent distanzierte. Hat das Wohngebiet etwas mit den Präferenzen für den einen oder anderen Kandidaten zu tun? Zum Wahlergebnis für Amtsinhaber Ulrich Lauth (16,1 Prozent) nahm Herbert Schwarzmüller sehr dezidiert Stellung. „Es ist nicht fair, dass Uli Lauth jetzt allein als Sündenbock herhalten muss“, sagte er gegenüber der RHEINPFALZ. Die Politik der letzten Jahre habe nicht er alleine zu verantworten: „Es gab maßgebliche Kräfte, die daran mitgewirkt haben und die jetzt von alle dem nichts mehr wissen wollen.“ (ran)

x