Rheinpfalz Für eine Auszeit hat er keine Zeit

RIESCHWEILER-MÜHLBACH. Alte Ortsansichten haben es Paul Wagner angetan. Der Autor der Heimatkalender von Rieschweiler-Mühlbach hat nun über 80 davon zusammengestellt und ein vierteiliges Quiz daraus gemacht. Zu sehen sind alte Häuser im Ort, zu erraten sind Gebäudename, Besitzer und die Lage. Andreas Sebald hat sich mit Paul Wagner über die Idee unterhalten, gleich ein paar Tipps bekommen und sogar noch was dazugelernt.

Herr Wagner, ein historisches Bilderrätsel über Rieschweiler-Mühlbach. Woher haben Sie die Idee?

Am 5. Juli ist ja das Stanislaus-Jubiläum, das mit einer Kutschfahrt von Rodalben nach Zweibrücken gefeiert wird. Ein Zwischenhalt ist in der Bahnhofstraße, wo die Familie Poller ein Sommerfest ausrichtet. Ich wurde angesprochen, ob man da nicht noch was machen könnte, was Historisches. Beim Dorfjubiläum in Linden vor einigen Wochen kam ein Dialekt-Quiz sehr gut an. Das war aber in der Kürze der Zeit nicht so einfach zu übertragen. Da ist mir die Idee mit den alten Bildern von Gebäuden gekommen. Nach dem Linnemer Jubiläum wollte ich ja eigentlich eine Auszeit nehmen, doch dafür habe ich keine Zeit. Die Idee hat sich mittlerweile auf vier Teile erweitert … Richtig. Bei Teil eins geht es um alte Häuser im Ortsteil Rieschweiler, bei Teil zwei steht die Bahnhofstraße im Mittelpunkt. Die beiden weiteren Teile befassen sich mit dem „Hinnereck“ und dem Ortsteil Höhmühlbach. Teil eins umfasst 22 Bilder. Wie groß ist der Umfang bei den anderen drei Teilen? Bei der Bahnhofstraße sind es nur 21 Bilder. Aber über 20 Bilder sind es immer. Ab wann kann gerätselt werden? Teil eins gab es am Sonntag beim Gemeindefest „Rund um die Kerch“ für eine Schutzgebühr von 50 Cent. Teil zwei dann beim Sommerfest am 5. Juli in der Bahnhofstraße. Den Höhmühlbacher Teil will ich bis zum Kuckucksfest eine Woche später fertig haben. Für das „Hinnereck“ habe ich noch keinen Termin, womöglich gibt es den Teil beim Fest des Männergesangvereins. Welche heißen Tipps können Sie denn den Ratenden geben? Also, wer meine Heimatkalender kennt, der wird dort einige alte Bilder wiedererkennen und Infos zu den alten Gebäuden finden. Ebenso ratsam ist es, das Rätsel mit älteren Bürgern des Ortes gemeinsam zu lösen. Die kennen die alten Häuser meistens noch. Wie lange sitzen Sie an so einem Rätsel? Sie müssen ja Ihr komplettes Archiv durchforsten … Also so drei bis fünf Abende waren es schon. Beim ersten Teil habe ich vieles noch einmal umgeschmissen. Dann ist mir aufgefallen, dass ich das begrenzen muss. Daher kommt auch die Unterteilung in vier Bereiche. Bei meinem Archiv ist mir entgegengekommen, dass ich es straßenweise geordnet habe. Und wer hat gegengelesen? Ich habe die ersten Versionen den Montagsturnern gezeigt. Die sind mittlerweile alle über 70 Jahre alt. Die dürfen dann alle lesen. Das ist prima. Außerdem lesen immer noch Fritz Hofer und seine Frau Liesel sowie Luise Scherer. Die sind alle über 85 und wissen viel.Und? War alles korrekt? (lacht) Ich muss zugeben, dass ich es an der ein oder anderen Stelle sogar besser wusste.Eingangs haben Sie das Dialektquiz vom Ortsjubiläum in Linden angesprochen. Ist das ein Projekt, das Sie für Rieschweiler-Mühlbach auch ins Auge fassen? Also das Quiz war toll. Es gab 20 wunderbare Wörter aus dem Dialekt und dazu immer fünf Auswahlmöglichkeiten. Sollen wir mal ein Beispiel machen?Ja, gerne. Also: Was ist ein Herregager? Keine Ahnung. Ein feiner Anzug, eine Grasart, ein Feldstecher, ein Eichelhäher oder die Querstange bei einem Herrenfahrrad?Da in Linden viel Rad gefahren wird, tippe ich mal auf das letzte. Nein, es ist der Eichelhäher. Und da es das Wort auch in Rieschweiler-Mühlbach gibt, wäre das schon ein Anfang. Mal sehen, vielleicht mache ich so ein Quiz mal. Irgendwann.

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