Rheinpfalz „Es gibt kein schlechtes Wetter“

Theisbergstegen. Durch die ganze Pfalz, den Schwarzwald, über Südtirol, an der Mosel entlang ist sie gewandert. Für sagenhafte 1000 Wanderungen wurde Melitta Aulenbacher vom Pfälzerwald-Verein ausgezeichnet. Die leidenschaftliche Wanderin hat dabei viel gesehen und viel erlebt in den vergangenen 40 Jahren.

Melitta Aulenbacher ist nach eigener Aussage „schon immer“ viel gewandert. Meistens tat sie dies mit ihrem Mann Hermann, welcher die Freude am Wandern mit ihr teilt. Früher, so sagt sie, seien auch ihre Kinder mitgelaufen, jedoch habe dies immer mehr nachgelassen, je älter die Kinder wurden. 1975 wurde in Theisbergstegen eine Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins gegründet, dem Melitta Aulenbacher sofort beitrat. Somit ist die heute 64-Jährige Gründungsmitglied des Vereins und mit ihren 1000 Wanderungen die Person mit den zweitmeisten Wanderungen. Im Verein gibt es heute wie damals verschiedene Gruppen und somit verschiedene Wanderungen mit unterschiedlich langen Strecken, sodass wirklich jeder mitwandern könne. „Die Senioren können natürlich nicht mehr so lange laufen“, sagt Melitta Aulenbacher. So gibt es eine Seniorengruppe und eine Jugendgruppe, bei denen die Strecken kürzer sind sowie eine Planwanderung, welche bis zu 16 Kilometer lang sein kann. Bei allen Gruppen fungiert Melitta Aulenbacher auch als Wanderführerin. Deswegen muss sie die Wanderstrecke natürlich kennen. Dadurch summieren sich die Wanderungen, die sie bereits in viele Gegenden geführt haben. Die 64-Jährige schildert, dass sie schon quer durch die gesamte Pfalz, den Schwarzwald, den Bayrischen Wald, in Südtirol und an vielen anderen Orten gewandert sei. Auch Pilgerwanderungen wie etwa auf dem Jakobsweg oder auch zur Wallfahrtskapelle Sankt Bartolomä am Königssee absolvierte sie schon. Diese war wie ihre 1000. Wanderung etwas ganz Besonderes für Melitta Aulenbacher. Bei jener handelte es sich um eine Wanderung in Heidelberg am 31. August vergangenen Jahres. Ihre Mutter stammte aus Heidelberg, sodass für sie ein persönlicher Bezug entstand. Als eine andere besondere Erfahrung beschreibt Melitta Aulenbacher die so genannte Vogelstimmenwanderung am 1. Mai, eine Wanderung bei der Wanderfreudige früh starten, um den Sonnenaufgang zu erleben. Zudem zählt sie eine Wattwanderung zu ihren Favoriten, da diese eine Abwechslung zu den anderen Wanderungen bot. Dies alles erlebt Melitta Aulenbacher jedoch nie alleine. Im Verein ist sie immer mit anderen unterwegs und sie schätzt diese Gesellschaft im Verein auch sehr. „Man knüpft Kontakt und kommt mit Leuten zusammen“, erklärt Melitta Aulenbacher. Zudem betont sie, dass man beim Wandern immer was anderes sehe und Orte in der näheren Umgebung, welche man noch gar nicht kannte, entdecke. Das Wandern ist für sie Ausgleich und Erholung zugleich. Auch sei die Bewegung sehr wichtig für sie, da sie somit einfach fit bleibe. Melitta Aulenbacher bestätigt auch ein altes Wandersprichwort: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“, sagt sie und betont, dass sie bei fast jedem Wetter wandert und vor schlechten Gegebenheiten nicht zurückschreckt. Die 64-Jährige empfiehlt jedem, der wandern möchte, festes Schuhwerk und wasserdichte Kleidung zu tragen. Auch sollten Wanderstöcke verwendet werden, welche das Laufen erleichtern und auch auf den richtigen Reiseproviant müsse geachtet werden. Die Naturbegeisterte erzählt, dass sie immer Müsliriegel sowie Wasser bei sich trage und nichts, was „schwer im Magen liegt“. Zudem sollten sich angehende Wanderer nicht übernehmen und Strecken wählen, welche sie auch bewältigen können. „Immer auf Einheimische hören“, appelliert Melitta Aulenbacher und berichtet von einem schwierigen Abstieg bei Regen, welchen sie gegen den Rat eines Einheimischen wählten. Die Wanderfreundin ist stolz auf ihre Auszeichnung und ihre vielen Wanderungen, von denen sie immer wieder Souvenirs mitbringt, etwa einen Stein in Form eines Berges. (erf)

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