Rheinpfalz Eine Stulle für den kleinen Hunger zwischendurch

Ziel der Sternwanderung war in diesem Jahr das Sommerfest in Konken.
Ziel der Sternwanderung war in diesem Jahr das Sommerfest in Konken.

Das Sommerfest in Konken war in diesem Jahr das Ziel der 13. Sternwanderung der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan. Doch für die vielen Wanderer aus Ulmet, Patersbach, Altenglan, Kusel, Herchweiler oder Selchenbach, die sich am Sonntagmorgen auf den Weg machten, war es mehr als nur ein Marsch nach Konken. Für sie war es auch eine Wanderung mit Freunden, die neben tollen Ausblicken Raum für Gespräche bot.

Eine Wanderung durch das Pfälzer Bergland: Das heißt auch, wie der Name schon vermuten lässt, immer wieder mal längere Strecken bergan marschieren zu müssen. Und so musste die Ulmeter Wandergruppe um Klaus Jung gleich fünf Anstiege meistern. Doch waren die Höhen mal erklommen, wurden die Gipfelstürmer mit grandiosen Fernblicken belohnt. Aber auch die kleinen Dinge am Wegesrand seien es wert, mal kurz innezuhalten und ihnen Beachtung zu schenken, glaubt Wanderführer Jung. Er hatte, sozusagen als Mitbringsel von unterwegs, einen bunten Strauß aus Johanniskraut, Schafsgarbe, Glocken- und Ackerwitwenblumen, kurzum aus der Vielfalt der Flora zusammengebunden. Natürlich hatte Jung die Pflanzen und Kräuter nicht nur für sein Wohlgefallen gepflückt. Als Biologe und pensionierter Lehrer sollte man schließlich seinen Bildungsauftrag nie ganz vergessen, merkte er schmunzelnd an. Den Blickkontakt zu seinem jüngeren Tischnachbarn suchend, kündigte er an, das erworbene Wissen nochmals abfragen zu wollen. Der Nebenmann wich Jungs Blicken jedoch etwas verlegen aus. Wichtig, neben gutem Schuhwerk, war natürlich auch die Verpflegung für unterwegs. Da hatte Elke Seyler aus Patersbach an alles gedacht: Eine Flasche Wasser für den Durst und eine doppelte Käsestulle, garniert mit einer Gurkenscheibe. Eben für den kleinen Appetithappen zwischendurch. Aber nicht für den eigenen Bedarf, sondern für ihren Ehemann, der immer Hunger habe, wie sie der RHEINPFALZ verriet. Mit von der Partie auch der Patersbacher Wanderführer Dieter Schnitzer. Er hatte im Vorfeld des Wandertages an alle Haushalte im Dorf Handzettel verteilt. Statt den erhofften 15 Anmeldungen waren es dann acht Wandersleut’, die er überzeugen konnte, resümierte der 65-Jährige, während Pfarrer Sven Kuhn einige Meter weiter mit der Klampfe in der Hand „Wem Gott will rechte Gunst erweisen ...“ anstimmte. Rundum zufrieden zeigte sich auch das Kuseler Ehepaar Ursula und Karl Christoffel – beide weit über 70 Jahre alt. Sie sind überzeugt, dass Bewegung Körper und Seele fit halten, wie sie übereinstimmend sagten. Mit fast 92 Jahren war Heinz Göldner der älteste Teilnehmer der 13. Sternwanderung. Während der rüstige Haschbacher von Bürgermeister Stefan Spitzer ein Fläschchen Likör bekam, belohnte Spitzer die jüngste Teilnehmerin, Ida Jung aus Selchenbach, mit einer Zehnerkarte für das Altenglaner Freibad. Am Ende des Wandertages zeigte sich der Bürgermeister sehr zufrieden. Nicht nur die Organisation habe wieder einmal super geklappt, auch das Wetter sei optimal zum Wandern gewesen. Dann gab es noch ein dickes Lob an den Gasthof Gerlach, dessen idyllischer Hinterhof allemal ein lohnendes Wanderziel sei. Und das nicht nur zu deren Sommerfest, fügte Spitzer hinzu.

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