Kultur Südpfalz Eine Löwin, ein Poet und ein Jahrhunderttalent

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Das Karlsruher Konzerthaus am Festplatz feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen. In der achten Saison der Karlsruher Meisterkonzerte werden dort Stücke von der Barockzeit bis in die Moderne vorgetragen. Das hier sehr bekannte SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg verabschiedet sich vor der Fusion mit dem RSO Stuttgart in einem letzten Konzert in der Fächerstadt.

Renommierte Solisten, internationale Künstler und bekannte Orchesterprägen das Programm der acht Abende. Die Konzertreihe beginnt mit einem Gruß aus Frankreich. Am Freitag, 30. Oktober, spielen die Harfenistin Marie-Pierre Langlamet und der Flötist Julien Beaudiment zusammen mit der Deutschen Staatsphilharmonie, dirigiert von Generalmusikdirektor Karl-Heinz Steffens, französische Stücke. Auf dem Programm stehen unter anderem „Danses“ und „La Mér“ von Claude Debussy sowie „Galim“ von Pascal Dusapin. Einen Klavierabend mit der als „Löwin am Klavier“ bezeichneten Anna Vinnitskaya gibt es am Freitag, 13. November. Unter dem Titel „Sanfte Wilde“ zeigt die junge Russin ihr Können mit Stücken wie der Sonate Nr. 6 in A-Dur op. 82 von Sergej Prokofjew oder den acht Klavierstücken op. 76 von Brahms. Eine Hommage an Mozart an dessen 224. Todestag steht am Samstag, 5. Dezember, auf dem Programm. Pinchas Zukerman kann mit natürlicher Musikalität und spieltechnischer Brillanz überzeugen. Der Israeli spielt den Solopart in Mozarts fünftem Violinkonzert A-Dur KV 219 und dirigiert die Sinfonien KV 202 und 550 am Pult der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Am 11. Dezember kommen Zuckerman und die Staatsphilharmonie mit einem Beethoven-Programm in die Landauer Festhalle. Alexei Volodin am Klavier und Daniel Raiskin als Dirigent führen mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie verschiedene Stücke unter dem Titel „Festlich“ auf. Am Freitag, 18. Dezember, werden die Ouvertüre zu dem Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ op. 43 von Ludwig van Beethoven, dessen fünftes Klavierkonzert, die „Ungarische Fantasie für Klavier und Orchester“ von Franz Liszt und Kodálys Háry-János-Suite zu hören sein. Im neuen Jahr wird es wieder französisch: Das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg stellt verschiedene französische Stücke mit zwei junge Nachwuchstalenten vor. Mit dabei ist der Dirigent Maxime Pascal, der 2014 mit dem „Young Conductors Awards“ der Salzburger Festspiele ausgezeichnet wurde, sowie die Starpianistin Lise de la Salle, die ein „Jahrhunderttalent“ genannt wird. Es erklingen das Klavierkonzert G-Dur von Maurice Ravel, „La création du monde“ von Darius Milhaud und weitere Werke. Unter dem Titel „Poet und Virtuose“ tritt am Samstag, 20. Februar, Bernd Glemser auf. Der Pianist war bei 17 internationalen Wettbewerben Preisträger. An diesem Abend spielt er unter anderem Franz Schuberts virtuose „Wandererfantasie“ in C-Dur op. 15 D760 und Frédéric Chopins Sonate Nr. 3 h-Moll op. 58, die technische Meisterschaft, poetische Sensibilität, Sinn für Fantastik und einen langen Atem erfordert. Mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie unter der Leitung von Daniel Raiskin musizieren Alban Gerhardt, Violoncello, und Krzysztof Urbaniak an der Orgel unter dem Titel „Trauer, Trost, Triumph“. Am Sonntag, 13. März, interpretieren sie zum Beispiel das Adagio for Strings op. 11 von Samuel Barber, ein Stück, das Trauer und Trost vermittelt, sowie die dritte Sinfonie in c-Moll op. 78, die „Orgelsinfonie“ von Camille Saint-Saëns. Zum Abschluss tritt unter dem Titel „Gefühl und Temperament“ Boris Giltburg am Klavier auf. Er war 2013 der Gewinner bei dem renommierten Brüsseler „Concours Reine Elisabeth“. Das Werk, mit dem er die Jury überzeugen konnte, spielt er am 8. April nun auch zusammen mit der Deutschen Radio Philharmonie: Sergej Rachmaninows emotionales und vielschichtiges drittes Klavierkonzert in d-moll. Weiter erklingen „Estancia“ von Alberto Ginastero und die „Bilder einer Ausstellung“ von Mussorgski, Giancarlo Guerrero dirigiert. (alek) Info —Alle Konzerte sind im Konzerthaus Karlsruhe und beginnen jeweils um 19.30 Uhr. —Tickets und Abonnements können im Internet unter www.karlsruhe-klassik.de, der Telefonnummer 0721 3848686 oder per Mail an post@karlsruhe-klassik.de gebucht werden.

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