Rheinpfalz Eine Lösung in Sicht?

Zum 1. April soll sich ein Kinderarzt mit dem Schwerpunkt Neuropädiatrie in der Region Kaiserslautern niederlassen. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des Landes an diverse Krankenkassen geschrieben. In dem Brief vom 13. November, der der RHEINPFALZ vorliegt, fragt die KV an, ob die Kassen bis zu diesem Zeitpunkt bereit sind, die Kosten für eine neuropädiatrische Behandlung am Westpfalz-Klinikum zu übernehmen.

Zu der Behandlungslücke, die seit Sommer besteht, kam es, weil der Kinderärztin am Westpfalz-Klinikum, Dagmar Dundurs, die Ermächtigung entzogen wurde, neuropädiatrisch erkrankte und gesetzlich versicherte Kinder ambulant zu behandeln (wir berichteten). Dundurs hat die Zusatzqualifikation „Neuropädiatrie“ nicht, gleichwohl hatte sie diese Kinder über zehn Jahre lang bis zum Sommer per Ermächtigung der KV behandelt. Zwischen den Eltern und der KV entbrannte ein Streit, denn die 400 betroffenen Kinder hätten zu neuropädiatrischen Vertragsärzten der KV im ganzen Land zur Behandlung fahren müssen. Das fanden die Eltern mit ihren zum Teil schwer behinderten Kindern unzumutbar. Sie schlossen sich zu einer Elterninitiative zusammen und sammelten über 1000 Unterschriften. Einziges Ergebnis bisher ist, dass sich die Landes-KV um eine bessere neuropädiatrische Lösung in der Region bemüht und offenbar einen zusätzlichen Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit dem Zusatz „Neuropädiater“ hier ansiedeln will. Auf Anfrage der RHEINPFALZ erklärte die Kassenärztliche Vereinigung in Mainz, sie „unternimmt zwar Anstrengungen um die neuropädiatrische Versorgung zu verbessern, Auskünfte zu laufenden Verfahren können allerdings keine erteilt werden. Bei der Frage der Kostenerstattung handelt es sich um eine Angelegenheit der Krankenkassen. Die Entscheidung, ob eine Kostenerstattung stattfindet, liegt allein in deren Ermessen.“ In dem Schreiben der KV an die Kassen − unter anderem an die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, den BKK-Landesverband Mitte, die IKK Südwest und die Regionaldirektion der Knappschaft in Saarbrücken − heißt es, dass sich die Situation zum 1. April 2015 etwas entspannen werde, „da sich dort ab diesem Zeitpunkt ein Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit der Schwerpunktbezeichnung ,Neuropädiatrie’ niederlassen wird“. Weiter heißt es: „Für die überschaubare Zeitspanne bis zum 31. März 2015 werden einzelne Patienten möglicherweise nicht bereit sein, zu einem anderen Behandler zu wechseln und stattdessen − trotz fehlender Ermächtigung − die Behandlung bei Frau Dundurs fortsetzen, da diese in vielen Fällen auch die Krankheitsgeschichte der Patienten kennt.“ Die Kassenärztliche Vereinigung fragt an, ob die Kassen „im Sinne der Patienten prüfen könnten, ob in Einzelfällen die von Frau Dundurs erbrachten und privat liquidierten Leistungen im Rahmen der Kostenerstattung ... übernommen werden können“. Ob Kassen auf die Bitte, die Rechnungen bis Ende März zu übernehmen, reagiert haben, ist nicht bekannt.

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