Rheinpfalz Eine Alternative mit mehr Sicherheit

In Weselberg ärgern sich einige Landwirte über die Sperrung eines Weges, der auf die L 472 führt. Der Weg wäre, so meint Landwirt Dieter Feik, gerade für die schweren Maschinen eine gute und sicherere Alternative zu einem bestehenden Wirtschaftsweg, der 50 Meter vorher in einem spitzen Winkel auf die Straße in Richtung Landstuhl führt. Laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) handelt es sich dabei jedoch lediglich um eine Baustraße, die nur zur Anfahrt an die Windkraftanlagen dient.

Direkt gegenüber dem Weg, der mit rot-weißen Pfosten abgesperrt ist, mündet ein weiterer Wirtschaftsweg auf die L 472. Etwa 20 Landwirte müssten laut Feik öfters die Landstraße überqueren, um von einem Feld auf das andere zu gelangen. Schwierig sei die Ausfahrt mit den schweren Maschinen an dem alten Weg in Richtung Landstuhl. Weniger problematisch sei es dagegen in Fahrtrichtung Weselberg. Wolle man aber in Richtung Landstuhl abbiegen, werde es wegen des spitzen Winkels schwierig, auf die Landstraße einzufahren. Feik sprach in diesem Zusammenhang von einer „Gefahrenquelle“. Der neue Weg wäre eine gute Alternative, da er erstens breit genug sei und zweitens direkt auf den Weg auf der gegenüberliegenden Landstraße führe. Dieser bequeme Weg werde den Landwirten aber verwehrt, indem die Pfosten gesetzt wurden. Laut Volker Priebe vom Landesbetrieb Mobilität handelt es sich bei dem neuen Weg um keine Wirtschaftswegeanbindung, sondern um eine neu gestaltete Baustraße, die nur für die Anfahrt zu den Windkraftanlagen dient. Die Pfosten werden nur entfernt, wenn Teile für die Anlagen geliefert werden. Während dieser Zeit müsse auch die Geschwindigkeit auf der Landstraße reduziert und ausgeschildert werden. Laut LBM handelt es sich bei der Verkehrssituation um eine freie Strecke, die ein erhebliches Gefahrenpotenzial aufweist. Im Vorfeld war man sich einig, dass man die Geschwindigkeit auf der L 472 nicht auf Dauer mit entsprechender Beschilderung reduzieren wolle. Wie Ortsbürgermeister Hans Mangold mitteilte, geht der neue Weg die Gemeinde nichts an. Er befindet sich auf privatem Gelände. Weder die Herstellungskosten noch die Unterhaltungskosten müssten aus der Gemeindekasse bezahlt werden. Wie er in Erfahrung gebracht habe, hat diesen Weg die Firma Abo Wind, die auf der Gemarkung Linden Windkraftanlagen betreibt und weitere errichten will, gebaut. Seines Wissens nach dürfen auch die Windradbetreiber Juwi oder Boreas diesen Weg benutzen, wenn der geplante Weselberger Windpark realisiert wird. Der rund 100 Meter lange Weg wurde teilweise geteert, damit ein Großteil der an den Rädern der Zuliefermaschinen haftende Dreck vorher abgestreift wird und nicht auf die Landstraße gelangt. Zudem haben die Reifen der Schwertransporter mit Überlänge eine bessere Bodenhaftung beim Einbiegen. Wie ihm erklärt wurde, müssten die Transporter in Richtung Weselberg fahren und rückwärts in den gemeindlichen Wirtschaftsweg auf der gegenüberliegenden Straße fahren, um anschließend vorwärts in den abgesperrten Weg zu fahren. Die Fahrzeuge seien zu lang, als dass sie direkt von der L 472 in den neuen Weg abbiegen könnten. Zudem verwies der Ortsbürgermeister auf den viel befahrenen Wirtschaftsweg, in den der neue Weg mündet. Die Strecke wird als Abkürzung nach Linden benutzt. Auch er sprach von einem Gefahrenpotenzial. Die breite Einmündung des neuen Weges auf die Landstraße könnte zum Rasen verleiten. Das sei eine „Rennstrecke“ nach Linden und eine unübersichtliche Einfahrt, vor allem wenn die Pflanzen auf den Feldern hoch genug sind und eine weite Einsicht auf die L 472 verhindern. (jn)

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