Lokalsport Südpfalz Ein Spitzenspiel mit allem

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BELLHEIM (thc). Wahnsinn! Noch fast eine Minute, Jens Zwißler nimmt die Auszeit, die SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam macht danach Druck und Larissa Freund erzielt tatsächlich das 28:27 im Topspiel der Frauenhandball-Oberliga gegen den HSV Püttlingen. Es sind aber noch ein paar Sekunden. Die Halle feiert ihre Mannschaft, der Konter ist unbarmherzig und wird im ersten Moment gar nicht wahrgenommen. Alina Kessler wirft das 28:28 (10:13).

Zu Ende geht ein Spiel, das unfassbar spannend war. Das Ergebnis ist gerecht, beide Seiten verlängern ihre Serien (OBZ zum achten, Püttlingen zum elften Mal ungeschlagen). Die SG verteidigt im Duell zweier Verbandspokalsieger den zweiten Platz, und das ist dann auch das Wichtigste für OBZ-Trainer Zwißler, der das Spiel als „teilweise zu hart“ einordnete und sich doch mit den Püttlingerinnen gut verstand: „Ich hab’ die Mannschaft gern.“ Der Eintrag bei den besonderen Vorkommnissen ist lang: Verletzungen: Seither im Gesicht, Völker in der Leistengegend, Marion Müller im Gesicht, Cosic am Kopf . Es gab „rot“ für Spielmacherin Christin Zekl, die das 14:17, 15:18 und das 18:19 erzielte und ihrer Mannschaft mit einem übermotivierten Foul einen Bärendienst erwies. Lena Urschel hatte gerade den 25:25-Ausgleich erzielt, eine Püttlingerin eine Zeitstrafe bekommen (54.). Die letzten fünf Minuten: OBZ-Torhüterin Antje Haag pariert einen Wurf, aber Kira Martin bekommt den Abpraller, das 25:26. OBZ spielt den nächsten Angriff nicht gut, Marion Müller wirft aus dem Rückraum cool das 25:27. Christina Völker verkürzt und blockt mit Unterstützung von Alina Seither den nächsten Püttlinger Wurf. Der Konter über Kim Reichling sitzt, das 27:27. Weil Haag wieder pariert, haben die Gastgeberinnen die Siegchance, die nach einer Viertelstunde (3:8-Rückstand) und in der 38. Minute (11:16) so unendlich weit entfernt zu sein schien. Vor dem „Finale“ gibt es noch eine Aktion, die eine Zeitstrafen für jede Seite nach sich zieht. „Es hat leider nicht alles geklappt“, stellt Zwißler nach dem aufregenden Spiel klar. OBZ fand lange nicht ins Spiel gegen selbstbewusste Püttlingerinnen, die nach Ballverlust im Angriff sofort nachsetzten, um den schnellen Gegenangriff zu verhindern. OBZ wiederum verlor häufig Bälle, ehe die Angreiferinnen auf ihren Positionen waren. Nach dem ersten klaren Rückstand spielten die Gastgeberinnen eine 5+1-Abwehr gegen die herausragende Aleksandra Jelicic, phasenweise versuchten sie eine 4+2-Abwehr. „Jelicic ist hat schon eine Granate, die Freiwürfe sind phänomenal“, weiß Zwißler, der staunen durfte, wie gut seine Mannschaft spielte, nachdem zuerst Alina Seither (bei 13:16) und danach Zekl hinaus musste. Seither und eine Gegenspielerin waren bereits in der ersten Hälfte mit den Köpfen zusammengestoßen, doch erst jetzt, nach einer weiteren „Berührung“, wurde es blutig bei der Bellheimerin, die Zwißler für die letzten Spielminuten wieder bringen konnte. Zwei Möglichkeiten zum Ausgleich wurden nach dem 18:19 ausgelassen. Die dritte Gelegenheit nutzte Julia Sefrin (das 23:23, 52.), und sie fing danach den Ball heraus, den Reichling für das 24:23 verwertete. Püttlingen gab sich nicht geschlagen. Jelicic (9/4), Karolin Müller (7) und die anderen waren jederzeit für den nächsten Gegenschlag bereit. So spielten sie SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam: Haag (Henrich) - Hauck (6), Zekl (4), Freund (2) - Urschel (3), Reichling (3) - Seither; Völker (4), Sefrin (4/3), Prinz (2), Weber, Winter - Spielfilm: 3:3, 3:8 (17.), 6:10, 9:11 (26.), 10:13 (Halbzeit), 11:16, 16:18 (40.), 18:19 (42.), 20:23, 24:23 (52.), 25:27, 28:27 (60.), 28:28 (Ende) - Rote Karte: Zekl (55.) - Zeitstrafen: 4:4 - Siebenmeter: 3:3/4:4 - Beste Spielerinnen: Hauck, Völker, Zekl - Jelicic, Karolin Müller - Zuschauer: 160 - Schiedsrichter: Olbrich/Plattner (Vallendar)

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