Eisenberg Ein Leitbild für die Dorfentwicklung

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„Dorfmoderation“ lautete der Themenschwerpunkt, mit dem sich der Kerzenheimer Gemeinderat am Montag bei seiner Sitzung in erster Linie befasste. Gemeint ist damit die Erweiterung und Fortführung der Dorferneuerung, die die Gemeinde in vielerlei Hinsicht fit für die Zukunft machen soll. Die nötigen fachlichen Erläuterungen gab Hans-Jürgen Wolf, der ein Planungsbüro in Kaiserslautern führt, anhand einer Beamer-Präsentation.

Ortsbürgermeister Alfred Wöllner berichtete von der früheren Zusammenarbeit mit dem Städteplaner vor 17 Jahren, als Kerzenheim Schwerpunktgemeinde im Kreis war. Damals seien das Haus der Vereine und der angrenzende Jugendraum saniert worden und in der heutigen Bauweise, mit 30 Prozent Eigenleistung durch freiwillige Helfer, entstanden. Heute setze man ebenso wie damals auf eine hohe Beteiligung der Bürger bei Projekten. Doch müsse erst herausgefunden werden, wo die aktuellen Bedürfnisse der Dorfgemeinschaft lägen. Deshalb habe die Gemeinde einen Zuschussantrag gestellt, damit die entsprechende Beratungsarbeit in Angriff genommen werden könne. Dem Antrag sei stattgegeben worden, und das bedeute, so Wöllner weiter, dass 15.000 Euro für die Auftragsvergabe bereitgestellt werden könnten, wobei der Anteil der Gemeinde bei 3000 Euro liege. Nach den Projekten als ehemalige Schwerpunktgemeinde hätten als zweiter Schritt private Beratungen in Sachen Altbausanierungen und Energieeffizienz stattgefunden, so dass nun als Drittes der sozialkulturelle Aspekt der Dorfmoderation angegangen werden könne. Dieser beinhaltet laut Wolf zunächst die Bürgerversammlung als Auftakt, dann die Bildung von Arbeitskreisen, Workshops und Schwerpunktthemen, um ein Leitbild zu erarbeiten, wie sich das Dorf in den nächsten Jahrzehnten entwickeln soll und um negative Auswirkungen, wie zum Beispiel Häuserleerstände, aufzuhalten. Die demografische Entwicklung des Ortes, soziales Engagement der Bürger, Fragen der Wirtschaftlichkeit, um nur einige Punkte zu nennen, sollen bei der Zukunftsplanung miteinbezogen werden. Bedarf ermitteln, wie etwa bei Seniorenwohnungen, Jugend- und Infrastruktureinrichtungen, all das könne dazu beitragen, das bisher erreichte Niveau zu erhalten und zu verbessern. Gleichzeitig solle die Identifikation der Einwohner mit ihrer Heimatgemeinde gestärkt werden. Der Rat stimmte der Auftragsvergabe an das Planungsbüro Wolf zu, und Wöllner hoffte auf eine Umsetzung in den nächsten eineinhalb bis zwei Jahren. Eine Bürgerversammlung solle es voraussichtlich nach der Sommerpause geben. Zwei Spenden nahm der Gemeinderat an: Katrin Resch hatte im Rahmen der Seniorenarbeit Gymnastik als Dienstleistung im Wert von 2250 Euro erbracht und erhielt dafür eine Spendenquittung, Steffen Mohr hatte als Privatperson der Kindertagesstätte 300 Euro gespendet. Wöllner informierte über die Verlängerung des Mietvertrages für die Arztpraxis Schlamp/Franke-Busch über zwölf Jahre und zeigte sich froh über die ärztliche Versorgung in der Gemeinde. In Sachen Straßenbau in der derzeit noch unfertigen Saarlandstraße sei ihm seitens der Baufirma zugesichert worden, dass am 9. und 10. Mai die Oberdecke aufgebracht werden soll, so der Bürgermeister. (eha)

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