Kultur Südpfalz Daniel Libeskind: Außergewöhnliches Konzertspektakel

Eine ungewöhnliche Aktion hat der amerikanische Stararchitekt Daniel Libeskind in Frankfurt veranstaltet. Der frühere Berufsmusiker, der nicht nur den Plan für das wiedererrichtete World Trade Center in New York, sondern auch schon einmal ein Bühnenbild für die Aufführung von Olivier Messiaens’ „Saint François Assise“ an der Deutschen Oper Berlin geschaffen hat, hat dort ein 24-stündiges Konzertspektakel an ungewöhnlichen Orten organisiert. Die „One Day in Life“ genannte Aktion begann am Samstag um 16 Uhr und endete gestern um 18 Uhr. Sie sollte „den Geist dieser Stadt einfangen“, wie der Organisator sagte. Der größte Teil der 75 Aufführungen war schon vorher ausverkauft. Zu den 18 Stationen der Aktion gehörte unter anderem eine Großküche, wo Telemanns Tafelmusik mit moderner Musik kontrapunktiert wurde. Bei der Feuerwehr war Stockhausens „Gesang der Jünglinge im Feuerofen“ zu hören, in einem Operationssaal Marin Marais’ „Darstellung einer Blasenoperation für Viola da gamba und Stimme“ von 1690. Begonnen hatte die Aktion in der Innenstadt, wo bis zu ihrer Zerstörung 1938 eine Synagoge stand. Hier erinnerte eine Klangcollage Luigi Nonos an die Vernichtung der Frankfurter Juden durch die Nationalsozialisten. (dpa/rhp)

x