Rheinpfalz Busverbindungen im Dorf erzürnt Gemeinderat

Hier, an der Schillerschule, wäre eine Haltestelle „fast ideal“ für die Kinder aus dem Neubaugebiet und im Gebiet „Auf der Hardt
Hier, an der Schillerschule, wäre eine Haltestelle »fast ideal« für die Kinder aus dem Neubaugebiet und im Gebiet »Auf der Hardt, an der Chaussee«, sagt Timo Heim.

Bei der Gemeinderatssitzung am Montag kam es fast zur Eskalation, als es um das Thema Busverbindungen im Dorf ging. Timo Heim (CDU) drohte mit dem Auszug aus der Sitzung, weil Ortsbürgermeister Georg Denz über diesen Tagesordnungspunkt nicht diskutieren lassen wollte. Denz bevorzugte es, das Thema zur Beratung nochmals in den Haupt- und Finanzausschuss und in die Fraktionen zurückzuverweisen.

Das Thema „Busverbindung/Schülertransport“ steht schon seit 2016 auf der Agenda (die RHEINPFALZ berichtete zuletzt am 21. Juni: „Kein Bogen mehr um Gräfensteiner Park“). Es geht primär darum, eine bessere Busverbindung für Schüler aus dem Neubaugebiet „Gräfensteiner Park“ herzustellen. Es geht aber auch um Personen, die kein eigenes Auto haben, oder ältere Bürger, die nicht mehr selbst fahren können. Bisher gibt es die Linie Bahnhof-Krone-Pirmasenser Straße. Gewünscht wird von den Initiatoren, wozu neben Heim auch Karl-Heinz Wafzig, Vater zweier Kinder im Alter von sechs und zwölf Jahren, ein zweiter Bus. Dieser soll die Haltestellen Pirmasenser Straße, Krone, Schillerschule und Langenbergstraße bedienen. Als Alternative denkbar seien eine Linie Bahnhof, Schillerschule über Römerstraße und Langenbergstraße für Bus eins und eine zweite über Pirmasenser Straße, Krone, Prinzregentenstraße. Die Vorteile dieser Linienführung seien, dass zunächst alle bestehenden Haltestellen angefahren würden und der Fußweg zur Bushaltestelle Schillerschule für alle Kinder des Gräfensteiner Parks leicht erreichbar wäre. Denz stellte zu Beginn gleich klar, „dass wir darüber heute Abend nicht diskutieren“. Er wolle die der Beschlussvorlage beigefügten neuen Verkehrspläne zurück in den Ausschuss verweisen, dort prüfen lassen und dann nochmals an die Verbandsgemeinde, die Kreisverwaltung und die Queichtalnahverkehrsgesellschaft (QNV) weiterleiten. Daraufhin klappte Heim seine Unterlagen zusammen und drohte mit dem Verlassen der Ratssitzung. Quer durch den Gemeinderat kam klar zum Ausdruck, dass der jetzt vorliegende Verkehrsplan „falsch“ sei. Denz wörtlich: „Es ist nicht das, was wir gewollt haben.“ Zwar sei angestrebt gewesen, eine Verbesserung der Busverbindung bereits bis nach den Herbstferien im Oktober zu erreichen, nun aber könnte es bis nach den Weihnachtsferien dauern, so Denz. Weil der Ortsbürgermeister eine Diskussion zu diesem Thema ablehnte, hielt ihm Heim entgegen: „Hier wird das Engagement von Bürgern und Ratsmitgliedern unterdrückt, und es kommt nichts dabei heraus.“ Der erste Beigeordnete Timo Bäuerle polterte: „Der Plan ist definitiv falsch. Die Verwaltung in Rodalben tituliert uns als inkompetent, und dann kommt hier so ein Scheißdreck raus.“ Heim ergänzte, dass hier fünf Leute am Werk gewesen seien, was aber herauskam, sei „inakzeptabel“. Heim forderte, dass die QNV, die anscheinend nicht gewillt sei, neue Verkehrspläne zu erstellen, an den Ratstisch müsse. Er listete auf: 2016 sei die Sache in Angriff genommen worden; nach den Weihnachtsferien, also 2019, solle eine Lösung her, „und bis es wirklich geändert wird, ist es 2021“. Ein Beschluss wurde nicht gefasst. Die Sache werde im Haupt- und Finanzausschuss und in den Fraktionen beraten, entschied Ortsbürgermeister Denz.

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