Rheinpfalz Bleibt vorerst beim Alten

Mit großer Mehrheit hatten sich im Oktober die Anlieger der Dahner Tannstraße bei einer Einwohnerversammlung dafür ausgesprochen, dass ihre Straße zur Einbahnstraße wird. Gegen die Stimmen der SPD beschloss der Stadtrat am Montag aber nun, die bisherige Verkehrsführung testweise für ein weiteres Jahr beizubehalten.

In dieser Zeit sollen die seit dem Ausbau fehlenden Parkplätze markiert, das Parkverhalten der Autofahrer streng überwacht und an der Einmündung der Pestalozzi- in die Tannstraße ein Verkehrsspiegel angebracht werden. CDU-Sprecher Georg Schreiner betonte zwar: „Wir erkennen, dass es dort Handlungsbedarf gibt.“ Aber seine Fraktion befürchte auch negative Folgen durch die Verlagerung des Verkehrs in die Querstraßen und die Schulstraße – auch für die dortigen Anwohner. „Wir müssen das Ganze im Blick haben“, warb er um Verständnis für die Haltung seiner Partei. Der zweite Stadtbeigeordnete Dirk Wadle (CDU) wies darauf hin, dass in den vergangenen Jahren rund um die Tannstraße gebaut wurde. Wenn diese Baustellen – die Gartenstraße ist vorerst die letzte – abgeschlossen seien, müsse man schauen, wie sich der Verkehr dort entwickelt. Jens Kissel (SPD) konnte die CDU-Haltung überhaupt nicht nachvollziehen. „Als Anlieger, der in der Versammlung war, würde ich mir veräppelt vorkommen“, sagte er und fragte, wieso man nun noch ein weiteres Jahr testen wolle. „Die Situation ist seit Jahren, wenn nicht sogar seit Jahrzehnten, die selbe.“ Auch SPD-Sprecherin Daniela Fuhr erinnerte daran, dass es der Wunsch der Anlieger gewesen sei, die Straße in Richtung Schulzentrum zur Einbahnstraße zu machen. „Sie sollten sich Gedanken machen, dass Sie die Wünsche Ihrer Bürger ernst nehmen“, fand dann auch einer von drei Anwohnern der Tannstraße, die sich als Zuhörer in der Ratssitzung zu Wort meldeten. Alle drei wiesen auf die Gefährlichkeit der Straße hin, die seit dem Umbau schmaler geworden ist, aber nach wie vor und trotz eines einseitigen Einfahrverbots von Schulbussen in beide Richtungen benutzt wird, weswegen oft die Gehwege als Ausweichmöglichkeiten zweckentfremdet werden. Die WG Für Dahn und die WG Koch lehnten die Einbahnstraßenregelung ebenfalls ab. Harald Jacubeit (Für Dahn) beantragte, die Einbahnregelung in der Grabenstraße umzudrehen und dann dort die Busse in Richtung Schulstraße zu lenken. Sein Antrag wurde aber von den anderen Fraktionen abgelehnt. Mit acht zu zehn Stimmen deutlich knapper fiel die Abstimmung über den von Stephan Centner (WG Koch) eingebrachten Antrag aus, die Tannstraße für Busse und Laster komplett zu sperren. Stadtchef Alexander Fuhr (SPD) wies darauf hin, dass die Haltung des Rats nur eine Empfehlung für die Verbandsgemeindeverwaltung sei. Dort könne man immer noch zu einem anderen Ergebnis kommen. (hll)

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