Rheinpfalz Bestmögliche Technik für 56 Häuser mit Abwassergruben

In der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben sollen – wie berichtet – die noch nicht an das Kanalnetz angeschlossenen Annexen oder Gehöfte, die noch Abwassergruben betreiben, auf den technisch bestmöglichen Stand gebracht werden. Um für 56 betroffene Bereiche die kostengünstigste Lösung zu finden, wurde das Ingenieurbüro Dilger, Dahn, mit einer Wirtschaftlichkeitsstudie beauftragt.

Die sei notwendig, erläuterte Werkleiter Joachim Becker bei der ersten Werksausschusssitzung der neuen Verbandsgemeinde (VG) am Mittwoch. Das Land Rheinland-Pfalz, das derzeit die Modernisierung der Abwasserbeseitigung bei nicht an das Kanalnetz angeschlossenen Bauten fördert, setze genaue Kosten-Vergleichsrechnungen für verschiedene Varianten voraus, um Fördergelder zu bewilligen, erläuterte Becker. Zu den technischen Möglichkeiten gehöre etwa der Anschluss an ein vorhandenes Kanalnetz, der Bau von Kleinkläranlagen und wenn sich keine andere Möglichkeit biete, auch der weitere Betrieb von Gruben. In der früheren VG Wallhalben würden 16 Objekte ihre Abwässer noch über Gruben entsorgen, in der früheren VG Thaleischweiler-Fröschen sind es sogar noch 40 Objekte. In beiden Verbandsgemeinden hatten sich bereits Ingenieurbüros mit Vorarbeiten befasst. Es können also bereits notwendige Daten bereitgestellt werden. Recht weit gediehen sind schon die Planungen für den Bereich „Stockborner Hof“. Dort sind 40 Bewohner betroffen. An den Wochenenden erhöht sich die Abwassermenge signifikant durch den Betrieb der dortigen Gaststätte. All das sei zu bedenken. Erste Berechnungen hätten gezeigt, dass eine Kleinkläranlage die kostengünstigste Lösung sein könnte. Aktuell geschätzte Kosten: 835.000 Euro. In die Planungen wird auch die Pottschütthöhe einbezogen. Klar sei, sagte Becker, dass das Projekt in der gesamten Verbandsgemeinde lange Zeit in Anspruch nehmen werde. „Wir wollen die Leute auf dem Weg ja mitnehmen, mit ihnen diskutieren“, sagte er. Deshalb ist demnächst auf dem Stockborner Hof eine Info-Veranstaltung geplant. An der Gruppenkläranlage Wallhalbtal wird die Systemsteuerung erneuert. „Langsam, aber sicher“, merkte Becker an, gingen für die jetzige Steuerung, die 1996 eingebaut wurde, die Ersatzteile aus. Die Anlage laufe sehr gut, aber angesichts schwindender Ersatzteile steige das Risiko, „und wenn die Anlage ausfällt, dann wird es richtig teuer“, sagte er. Die Firma Klaus Dieterich aus Pirmasens wird deshalb zum Preis von 37.500 Euro eine neue Steuerung liefern und einbauen. In den nichtöffentlichen Teil verschob der Rat das Thema Anschluss des Wasserwerks der Verbandsgemeinde an das Versorgungsnetz des Zweckverbandes Wasserversorgung Sickingerhöhe-Wallhalbtal. Letzterem gehören neben den Orten der früheren Verbandsgemeinde Wallhalben unter anderem bereits Reifenberg und Maßweiler an. Zu klären ist nun die Frage, ob weitere Orte aus der früheren VG Thaleischweiler-Fröschen, die aktuell beispielsweise Wasser aus Pirmasens beziehen, künftig vom Wasserzweckverband mitversorgt werden können. Zusammen mit dem Wasserzweckverband soll zunächst eine Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht werden, erläuterte Becker auf Anfrage. Vorberaten wurden nichtöffentlich, mit Blick auf den ersten gemeinsamen Haushalt der Verbandsgemeinde, die Wirtschaftspläne der Werke. Ausschussmitglied Berthold Martin (FWG) merkte öffentlich an, dass er sich nicht in der Lage sehe, mit abzustimmen. Zum einen, weil er es als zu früh erachte, dass die Werke bereits zusammengeführt worden seien, obwohl beispielsweise noch die Klage der Verbandsgemeinde Wallhalben gegen die Fusion anhängig sei. Zum anderen sei im Oktober im Verbandsgemeinderat eine Besichtigung der Werke beantragt worden, die habe noch nicht stattgefunden. So eine Besichtigung mache im Winter keinen Sinn, sagte Verbandsbürgermeister Thomas Peifer, aber es werde sie im Frühjahr geben. Er müsse nun aber über Werkseinrichtungen abstimmen, die er gar nicht kenne, bemängelte Martin. Auch von Seiten der BI Wallhalben wurde angemerkt, dass man sich derzeit nicht in der Lage sehe, solchen Plänen bei den Haushaltsberatungen im Verbandsgemeinderat zuzustimmen. (add)

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