Eisenberg Bereit für neue „Leader“-Runde

Für die Akteure ist sie eine Erfolgsgeschichte, die sie gerne fortschreiben wollen: die „Leader“-Förderung der EU, für die seit 2007 der Donnersbergkreis und Teile des Kreises Kaiserslautern in der „Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Donnersberger und Lauterer Land“ zusammenarbeiten. Die Einrichtung eines Trekking-Platzes in Rosenthal oder die Neugestaltung des Dorfplatzes in Stauf sind Beispiele aus den 40 Projekten in der jetzt ausgelaufenen ersten Förderphase.

Die war bis 2013 befristet und ist nun bis 2015 verlängert worden – von EU-Seite ließen die Ausschreibungsunterlagen für eine neue Förderphase noch auf sich warten, war bei einem Gespräch mit Landrat Winfried Werner und seinem Kollegen Paul Junker vom Landkreis Kaiserslautern sowie den Projektmanagern des Büros Entra und der beiden Kreisverwaltungen zu dieser Verzögerung zu erfahren. Die neue Förderphase soll dann von 2014 bis ’20 wieder sieben Jahre umfassen. Auch die Verbandsgemeinde Eisenberg ist wieder dabei. Nach Gesprächen mit Leiningerland-Gemeinden, die ebenfalls eine Leader-Region bilden wollen (wir berichteten gestern auf Lokalseite 1), entschied sich die VG letztlich doch, bei der LAG Donnersberger und Lauterer Land zu verbleiben. Gleichzeitig in zwei Leader-Regionen Mitglied zu sein, ist nicht möglich.

Bis zum Beginn der neuen Förderphase muss die Arbeit nicht ruhen. Knapp eine halbe Million Euro steht noch aus der ersten Förderphase zur Verfügung. „Dass noch nicht alles bislang abgerufen wurde, liegt auch daran, dass für manches Projekt die Komplementärmittel gefehlt haben“, erläuterte Werner – bei öffentlichen Vorhaben wären 45 Prozent der Kosten von den Trägern selbst aufzuwenden. Das sei nicht immer möglich gewesen. Künftig könnte das einfacher werden: Für die nächste Förderphase, um die sich die Region neu bewerben muss, sei eine Förderquote von 70 Prozent im Gespräch, so die „Wasserstandsmeldung“ aus Brüssel. Da noch Geld im Topf ist, ermuntern die beiden Landräte Gemeinden, Vereine und private Akteure, ihre Ideen einzubringen und Förderanträge zu stellen.

In Zahlen gefasst, sieht die Bilanz der sieben Leader-Jahre folgendermaßen aus: Rund 1,5 Millionen Fördermittel standen zur Verfügung, 1,15 Millionen wurden bislang abgerufen, darunter 140.000 Euro Aufstockungsmittel des Landes. Diese Fördermittel haben fast drei Millionen Euro an Investitionen nach sich gezogen, davon rund 800.000 für private, 2,15 Millionen für öffentliche Vorhaben.

Das Besondere der Leader-Förderung zeigt sich in einer anderen Zahl: Beteiligt haben sich in diesen Jahren rund 200 Mitstreiter. Denn Leader setzt darauf, dass eine Region aus ihren eigenen Ressourcen heraus sich Ziele setzt. Die EU-Mittel sind hier nicht primär dazu gedacht, Projekte auszufinanzieren, sondern sie anzuschieben. Insgesamt kamen auf diesem Weg 40 Projekte in den drei Handlungsfeldern Tourismus, Energie und Dorf, Stadt und Wirtschaft zustande.

Für den Donnersbergkreis hebt Werner das „Energiedorf Münchweiler“ als ein Leader-Projekt hervor. Hier wurde für das Ziel, ein Dorf energieautark zu gestalten, eine Machbarkeitsstudie veranlasst. Im Handlungsfeld „Dorfentwicklung“ war die von Leerstand betroffene Ortsmitte von Gerbach Anlass, einen „Zukunftsplan“ für die Innenentwicklung der Appeltalgemeinde aufzulegen. Viel sei im Handlungsfeld Tourismus geschehen. Neben dem Skulpturenweg, der Fortschreibung des touristischen Leitbildes oder der Ausweisung von Trekking-Plätzen nennt Werner das Projekt „Keltischer Donnersberg“, für das sich erst dank Leader ein Finanzierungsweg eröffnet habe. (bke/zin)

x