Rheinpfalz Beim E-Werk der Gemeinde besteht Handlungsbedarf

Gar nicht glücklich war man im Gemeinderat Hauenstein über den Jahresabschluss des Energie- und Bäderbetriebs für das Jahr 2013. Weil das gemeindeeigene E-Werk, das im Jahr 2012 noch einen Gewinn von über 50.000 Euro erzielt hatte, 2013 mit einem Verlust von 78.000 Euro abschloss, gab’s im Rat auch grundsätzliche Diskussionen zur Zukunft des Elektrizitätswerks.

Letztlich aber stellte der Rat den Jahresabschluss, der auch im Freibad einen Verlust von 153.300 Euro (Verlust 2012: 166.000 Euro) ausweist, einstimmig fest. Wie Alexander Meyer, der in der Sitzung zum neuen Werkleiter bestellt wurde, mitteilte, sei das negative Ergebnis durch verschiedene Faktoren verursacht worden. Zum einen habe sich der Strombezug, unter anderem auch durch den Wegfall einer größeren Druckerei, deutlich reduziert, zum anderen schlügen höhere Aufwendungen – beispielsweise durch höhere Umlagen, die nicht in vollem Umfang an den Endverbraucher weitergegeben worden waren – zu Buche. Schließlich mussten auch Einzelwertberichtigungen vorgenommen werden. Meyer zeigte sich optimistisch, dass das E-Werk im Jahr 2014 wieder mit positiven Zahlen abschließen werde, zumal sich die Netzentgelte erhöht hätten. Dass 2013 rote Zahlen geschrieben werden mussten, nahm Grünen-Sprecher Stefan Kölsch zum Anlass, daran zu erinnern, dass in den vergangenen Jahren die Gewinne des E-Werks regelmäßig gegen die Anträge der Grünen an den Gemeindehaushalt flossen. „Das macht in der Summe rund eine Million aus, Geld, das wir jetzt im E-Werk gut gebrauchen könnten.“ Und er warnte vor Überlegungen, das E-Werk zu veräußern. Ortschef Bernhard Rödig und Michael Zimmermann (CDU) widersprachen heftig: „Es war nie die Absicht, das E-Werk zu verkaufen“, betonte Rödig. Er bestätigte aber, dass man sich über die Struktur des E-Werks Gedanken machen müsse: „Da besteht nach wie vor Handlungsbedarf.“ Kölsch äußerte ähnlich wie Andreas Wilde (SPD) Zweifel, dass die Gemeinde durch das Büro Mario Burret immer optimal beraten sei: „Ich bezweifle, dass uns vom Prüfer immer reiner Wein eingeschenkt wird.“ Markus Keller (Grüne) stellte fest, dass das E-Werk über ein „supertolles Netz“ verfüge und die Rückgänge im Stromverkauf entscheidend für das Minus seien. Wilde regte an, die Kläranlagen der Verbandsgemeinde als Stromkunden für das E-Werk zu gewinnen und Manfred Seibel (Grüne) forderte „ein zukunftsweisendes Geschäftsmodell“ für das E-Werk. Ruhiger wurde der Forstwirtschaftsplan 2015 debattiert, den Revierleiter Richard Schwarz vorstellte. Der Plan schließt bei Erträgen von 19.900 Euro und bei Aufwendungen in Höhe von 24.200 Euro mit einem Minus von rund 4400 Euro ab. Der Förster berichtete zunächst, dass im Jahr 2014 bei der Holzernte – am Breitendeich und am Mühlgründel – 390 Festmeter Holz geerntet worden seien. Mit Erlösen aus dem Jahr 2013, die erst im vergangenen Jahr kassenwirksam wurden, habe man Verkaufserlöse von 60.300 Euro erzielt. Neben der Holzernte waren verschiedene Ökokontomaßnahmen und die aufwendige Instandsetzung des Elser-Wegs und des Weges zur Dicken Eiche (17.000 Euro) zu erledigen. 2015 sollen auf fünf Hektar Wald im Breiten Deich und im Mittelpferch 260 Festmeter Holz geschlagen werden. Nachdem der Waldzweckverband Wasgau aufgelöst wurde, ist auch die Gruppenzertifizierung erloschen. Laut Schwarz verlangen fast alle Kunden beim Holzeinkauf den Nachweis der Zertifizierung. Deshalb beschloss der Rat, die Zertifizierung des Forstbetriebs nach dem FSC-System durchführen zu lassen. Für den Gemeindewald falle eine jährliche Gebühr von 90 Euro an. Schwarz teilte mit, dass er zum 1. November eine neue Aufgabe übernehmen werde. Er dankte für die „gute, offene und menschlich angenehme Zusammenarbeit“. (ran)

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