Rheinpfalz Baustelle Outlet

Der zentrale Platz des Outlets wird ein Schwerpunkt der Baumaßnahmen. Die Gastronomie soll größer werden.
Der zentrale Platz des Outlets wird ein Schwerpunkt der Baumaßnahmen. Die Gastronomie soll größer werden.

Zwei Jahre nach dem Betriebsübergang von Neinver auf das britisch-niederländische Unternehmen Via Outlets macht sich der Neu-Eigentümer der Fashion Outlets Zweibrücken daran, ein gleich nach der Übernahme gegebenes Versprechen einzulösen. Diesen Herbst beginnt die Neugestaltung des 18 Jahre alten Centers. Dem Vernehmen nach wird Via mindestens 15 Millionen Euro unter anderem in die Umgestaltung der Fassaden, der Gastronomiebereiche und weitere Ausstattung investieren. Bei der vertraglich begrenzten Verkaufsfläche von 21.000 Quadratmetern bleibt es allerdings. Mehr als die 120 Läden sind nicht geplant. Via Outlets, das elf Outlets in Europa betreibt, kündigt die Umgestaltung offiziell für das letzte Vierteljahr, also ab Oktober an. Allerdings sind die Vorarbeiten weit fortgeschritten, sodass es früher losgehen könnte. Ibrahim Alsac, der Leiter des Zweibrücker Center-Managements, bestätigt die größte Baumaßnahme seit Eröffnung des letzten Bauabschnitts im Jahr 2010, will aber Details der Neugestaltung erst später bekanntgeben. Man sei noch in der Schlussabstimmung. Die Baumaßnahmen, die unter anderem eine Erweiterung der Gastronomie am zentralen Platz des Outlets vorsehen, seien der Grund für die diesjährige Absage der Musikveranstaltungsreihe After-Work-Partys (wir berichteten). Mit dem Kauf von vier Neinver-Outlets im Herbst 2016 hat Betreiber Via ein Investitions- und zum Teil auch Erweiterungsprogramm in seinen Zentren gestartet. 200 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Im vergangenen Jahr habe man 29 Millionen Euro in die Neugestaltung der Outlets in Göteborg, Warschau und Sevilla gesteckt, berichtet Via. In diesem Jahr ist neben Zweibrücken, dem größten der Via-Outlets, das Center in Porto dran. Erklärtes Ziel des Joint Ventures der Finanzinvestoren Hammerson und Meyer Bergman (beide Großbritannien), dem niederländischen Pensionsfonds APG und der Outlet-Größe Value Retail (Großbritannien) ist es, den Komfort zu steigern und die Verweildauer pro Besuch zu verlängern. Verweildauer zahlt sich aus, weil je länger ein Einkaufsbesuch dauert, desto mehr in den Kassen hängenbleibt. In den bereits umgebauten Centern macht sich das für Via bezahlt. Der Umsatz pro Kunde sei im Schnitt um 5,6 Prozent gestiegen. Via weist für 2018 in seinen elf Outlets einen auf 1,07 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz aus. Angaben zur Umsatzentwicklung einzelner Outlets macht Via nur ausnahmsweise. Vom Schweizer Outlet Zürich Landquart ist bekannt, dass bei sechs Prozent mehr Besuchern der Umsatz um zehn Prozent wuchs. Trotz einer schwierigen Situation des stationären Einzelhandels, insbesondere des Textilhandels, der wachsender Konkurrenz durch Online-Anbieter ausgesetzt ist, könne man von einer positiven Umsatzentwicklung auch in Zweibrücken ausgehen. Mit Abschluss der Umgestaltung sei mit deutlichem Auftrieb zu rechnen. Ohnedies war der Kauf des Zweibrücker Outlets für Via offenbar ein lohnendes Geschäft. Miteigentümer Hammerson, der 47 Prozent an Via Outlets hält, klassifiziert Zweibrücken in seinem am Montag veröffentlichten Jahresbericht als „High Performer“, also als Standort mit sehr guten Ergebnissen. Laut Hammerson werden in den Läden pro Quadratmeter Jahresumsätze von 5000 bis 8000 Euro erzielt. Da Hammerson das Center aus Gründen der Vergleichbarkeit mit seinen anderen zehn Outlets mit einer Verkaufsfläche von 29.100 Quadratmetern, nicht nur den 21.000, veranschlagt, würde das einen Jahresumsatz zwischen 145,5 und 232,6 Millionen für Zweibrücken bedeuten. Im Outlet sind 1180 Personen als Angestellte der Mieter und der Leitung tätig, davon drei Viertel auf sozialversicherungspflichtigen Voll- und Teilzeitstellen. Das zum Zeitpunkt der Übergabe im Februar 2017 zwölfköpfige Center-Management ist erheblich gewachsen. Insbesondere in eigenes Personal fürs Marketing und die Social-Media-Aktivitäten wurde investiert. Zudem wurde Mitte 2018 ein Tourismus-Fachmann eingestellt.

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