Rheinpfalz Bauarbeiten für Stadtbahn Nord kommen voran

Mannheim. Im Herbst 2016 soll die Stadtbahn Nord in Betrieb gehen. 32.000 Einwohner der nördlichen Mannheimer Stadtteile Wohlgelegen, Waldhof und Gartenstadt werden dann an die Innenstadt angebunden sein. Das Projekt kostet geschätzte 82 Millionen Euro.

In einer spektakulären Nachtaktion im vergangenen Oktober wurde die Unterführung der Riedbahn für die künftige Stadtbahn Nord an ihren endgültigen Platz verschoben. Der Einbau des 4300 Tonnen schweren Betonbauwerks war eine technische Meisterleistung. Nun hatten Interessierte die einmalige Gelegenheit, die Unterführung aus der Nähe zu betrachten, bevor sie fertig ist. „Jetzt im Moment ist quasi die letzte Möglichkeit, das Bauwerk noch zu besichtigen“, erläuterte Marcus Geithe, Geschäftsführer der Rhein-Neckar Verkehrsgesellschaft (RNV). Allgemein sei der Bau der Stadtbahn völlig im Plan. „Wir sind ein Jahr vor der Inbetriebnahme“, sagte er. Die Unterführung unter Zielstraße und Riedbahn hindurch in den Stadtteil Waldhof kommt dabei sowohl technisch als auch finanziell eine Schlüsselrolle zu. Allein 10,5 Millionen Euro verschlingt dieses Bauprojekt. „Das Bauwerk war die mit Abstand schwierigste Aufgabe des gesamten Stadtbahnbaus“, betonte Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht (CDU). Um die Sperrung der wichtigen Riedbahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt möglichst kurz zu halten, war das Rahmenbauwerk der Eisenbahnüberführung zuvor in monatelanger Arbeit direkt neben seinem Einsatzort aus Beton gegossen worden. In der Nacht zum 26. Oktober vorigen Jahres war es dann soweit. Während der Zugverkehr auf der Strecke für wenige Stunden angehalten wurde, gruben Bagger bei Scheinwerferlicht in aller Eile eine acht Meter Tiefe Grube. Auf vorbereiteten Schienen drückten hydraulische Pressen das gesamte Trägerbauwerk über eine Strecke von 23 Metern zu seiner endgültigen Position. „Das Ganze hat sensationell geklappt, um 12.24 Uhr fuhr als erster Zug ein TGV auf neu verlegten Schienen über die Unterführung hinweg“, lässt Specht diesen Moment nochmals Revue passieren. Seitdem sind die Bauarbeiten an der 480 Meter langen Unterführung gut vorangekommen. Den längsten Teil der Strecke nehmen Rampen ein, mit denen die Stadtbahnen zum tiefsten Punkt des Tunnels und wieder nach oben gelangen. Größtenteils ist hier bereits der grobe Schotter des Gleisbetts mit Schwellen und Schienen verlegt. (büg)

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