Rheinpfalz Auf drei Friedhöfen möglich

Was lange währt, wird endlich gut. Etwa ein Jahr dauerten Überlegung, Planung und Umsetzung: Zu guter Letzt ist das Mammutprojekt Friedhof nun unter Dach und Fach – zumindest vorerst. Denn eine Debatte um die Friedhofsgebühren in St. Julian könnte in naher Zukunft neu aufgerollt werden.

Schon zum zweiten Mal innerhalb eines Monats bemühte sich der Gemeinderat in St. Julian, die Friedhofssatzungen aufzupolieren. Vor etwa einem Jahr hatte alles begonnen – mit der Frage, ob die Gemeinde, die sich aus vier Ortsteilen zusammensetzt, denn vier Friedhöfe benötigt. Die Sache war damals schnell vom Tisch, denn der Rat lehnte es mehrheitlich ab, den Einwohnern das Trauern und die Grabpflege zu erschweren. Bei dieser Debatte wurden aber auch Wünsche nach neuen Bestattungsmöglichkeiten laut. Ebenfalls sah der Gemeinderat ein Sorgenkind in den niedrigen Gebühren, wie sie noch in vielen Orten der früheren Verbandsgemeinde Lauterecken in den Büchern stehen. Lange grübelte der Rat, wie die von Bürgern gewünschten Urnenrasengrabstätten realisiert werden können. Nach reichlicher Überlegung und Planung wurde diese Bestattungsmöglichkeit nun per Ratsbeschluss für St. Julian, Gumbsweiler und Eschenau eingeführt; in Obereisenbach macht das Terrain zu schaffen, weshalb dort davon abgesehen wird. Die Wahl für die obligatorischen Gedenkplaketten fiel auf einheitlich große Namenstafeln aus Granit, die an der Friedhofsmauer angebracht werden sollen. Als weitere Änderung entsprach der Rat dem Wunsch von Bürgern, die Liegezeit in allen vier Orten von 30 auf 25 Jahre herabzusetzen – wobei ein Antrag auf Verlängerung möglich sein soll. Um zukunftssicher zu arbeiten, erhöhte der Gemeinderat zudem die Friedhofsgebühren. Als Grundlage zog man Ortschaften der ehemaligen Verbandsgemeinde Wolfstein heran, die erst vor Kurzem ihre Gebühren auf ein kostendeckendes Niveau angehoben hatten. Damit sei ein wichtiger Schritt getan, betonte Ortsbürgermeister Philipp Gruber, weil sich die Verbandsgemeinde, die zurzeit die Friedhofsgebühren aller Gemeinden kalkuliert, voraussichtlich im Laufe des kommenden Jahres ohnehin melden werde. Mit der beschlossenen Gebührenerhöhung sei die Angelegenheit zwar nicht vom Tisch, aber der Gemeinde etwas mehr Handlungsspielraum eingeräumt. „Billiger wird’s aber wahrscheinlich nicht“, sagte Gruber. Am späten Abend befasste sich der Rat noch mit der Bündelausschreibung für den kommunalen Strombedarf. Nach eigenen Kalkulationen schätzt der Gemeinderat das Einsparpotenzial als zu gering ein für St. Julian, das bei der vorhergegangenen Ausschreibung für einige Abnahmestellen teilgenommen hatte, als dass dieses die Teilnahme an dem Programm mit fünfjähriger Laufzeit rechtfertige – zumal man mit den Pfalzwerken als Ansprechpartner und Anbieter zufrieden sei, befand das Gremium mehrheitlich. Auf gutem Weg scheint die Finanzierung eines Konvektomaten für den Kindergarten St. Julian. Einige Spenden seien bereits eingegangen, weitere seien in Aussicht gestellt worden. Wie berichtet, war die Kindertagesstätte im zu Ende gehenden Jahr vergrößert worden.

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