Rheinpfalz „Auch künftig keine Engpässe zu befürchten“

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Für 500.000 Euro ist der zentrale Wasserhochbehälter am Nestelsberg bei Fischbach grundsaniert worden. Beide Wasserkammern wurden nacheinander mit Edelstahl ausgekleidet.

Dies war notwendig geworden, weil die alte Beschichtung mit Chlorkautschuk ausgedient hatte und die Einfachverglasung des Zugangs nicht mehr den Sicherheitsstandards entsprach. „Die Arbeiten erfolgten bei laufendem Betrieb, so dass immer eine Wasserkammer in Betrieb war, während in der anderen gearbeitet wurde. So konnte die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden“, berichtet Gustav Burkhard, der Wassermeister der Verbandsgemeindewerke Dahner Felsenland. Die beiden Kammern haben zusammen ein Speichervolumen von 700 Kubikmetern. Es wurde insgesamt ein Kilometer Schweißnähte erstellt. Der Hochbehälter am Nestelsberg versorgt die Gemeinden Fischbach, Schönau und Hirschthal sowie die Ortsteile Petersbächel und Gebüg. Auch in einem heißen Sommer wie dem diesjährigen bereite die Trinkwasserversorgung in der Verbandsgemeinde keine Probleme. „Es sind auch künftig keine Engpässe zu befürchten“, versichert Werkleiter Wolfgang Naab. Vor allem deshalb, weil es durch die bereits hergestellten Wasserverbundleitungen möglich sei, zwischen den einzelnen Gemeinden im Bedarfsfall Trinkwasser umzuleiten. Im Sauertal wird das Rohwasser aus drei leistungsstarken Tiefbrunnen aus einer Tiefe von 60 bis 70 Metern gefördert. Diese liegen zwei bis drei Kilometer hinter dem Biosphärenhaus und werden wechselseitig betrieben, um eine gleichmäßige Grundwasserentnahme zu gewährleisten. In der Wasseraufbereitungsanlage am Waldparkplatz des Biosphärenhauses wird das Wasser aufbereitet, 180.000 Kubikmeter im Jahr. „Das Grundwasser, das wir hier fördern, hat von Natur aus einen guten Sauerstoffgehalt. Die Quellen im Sauertal liefern ein hochwertiges, weiches Wasser“, so der Wassermeister. Es werde lediglich ein Kalkgranulat eingesetzt, das speziell für das weiche Wasser angefertigt werde, um das Kohlendioxid herauszufiltern. Zudem werde das Wasser mit UV-Licht bestrahlt, um es keimfrei zu halten. „Das UV-Licht ersetzt das Chlor“, so Burkhard. Alle Hochbehälter sind über die Schaltzentrale vernetzt, so dass bei einer Störung über das Leitsystem auch aus der Ferne sofort eine Beurteilung der Störung und günstigenfalls auch eine Behebung erfolgen kann. Die Betreuung und Wartung des Wassernetzes der Verbandsgemeinde mit 185 Kilometern Leitungen und 14 Hochbehältern liegt in den Händen von Wassermeister Burkhard und seinen drei Mitarbeitern. Burkhard ist seit 30 Jahren dabei, kennt seine Leitungen und Ventile wie seine Westentasche. Im Januar und Februar werden alle Hochbehälter überprüft und gewartet, nebenher laufen interne Prüfungen der Wasserqualität und in regelmäßigen Abständen gesetzlich vorgeschriebene externe Prüfungen, die schon mal mit 8000 Euro zu Buche schlagen, so Naab. „Die Einnahmen der Wasserwerke sind zweckgebunden, es darf kein Gewinn erwirtschaftet werden. Alle Einnahmen müssen wieder ins System investiert werden.“ Wassersparen sei zwar grundsätzlich eine gute Sache, merkt Naab schmunzelnd an, doch betriebswirtschaftlich bedeute dies natürlich sinkende Einnahmen bei gleichbleibenden oder sogar steigenden Ausgaben. Insgesamt könne man jedoch feststellen, dass das Angebot an Grundwasser abgenommen habe, so Naab. Dies sei durch die zwar gleichbleibenden, jedoch heftigeren Niederschläge in kürzeren Zeitabständen bedingt. Bei Starkregen könne das Wasser nicht im Boden versickern, sondern fließe oberirdisch ab, was auf lange Sicht den Stand des Grundwassers beeinflusse, so Wassermeister Burkhard. Info Für interessierte Gruppen bietet der Wassermeister auch Führungen im Hochbehälter an. Telefonnummer und Info sind über die Verbandsgemeinde erhältlich, Telefon 06393/919600.

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