Rheinpfalz Atomkraftwerk: Abriss vollständig genehmigt

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Mainz (lrs). Der Abriss des Atomkraftwerks Mülheim-Kärlich ist vollständig genehmigt – und könnte sich weitere zehn Jahre hinziehen. Dabei kommen auch ferngesteuerte Roboter unter Wasser zum Einsatz.

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) erteilte der Eigentümerin RWE Power AG gestern nach eigenen Worten auch die Genehmigung für die radioaktiv am höchsten belasteten Anlageteile. „Heute ist ein ganz wichtiger Tag für den Atomausstieg“, sagte sie in Mainz. Das einzige AKW des Landes nahe Koblenz könne vermutlich zwischen 2023 und 2025 vollends abgerissen sein. Lemke versicherte, die Standards zum Strahlenschutz beim Abbau der beiden Dampferzeuger und des Reaktordruckbehälters seien sehr hoch. Nach Auskunft von RWE Power ist für den Rückbau letztlich das vieldiskutierte Atommüll-Endlager Schacht Konrad in Salzgitter nötig. Nach heutigem Kenntnisstand solle dieses 2022 in Betrieb gehen. Bereits am Dienstag hatte das Wirtschaftsministerium laut Lemke zwei weitere AKW-Geländeteile aus der atomrechtlichen Aufsicht entlassen. Eines davon war einst für ein Atommüll-Zwischenlager im Gespräch. Das Kraftwerk war 1988 nach nur 13-monatigem Betrieb vom Netz gegangen – nach einer Verfügung des Bundesverwaltungsgerichts. Bei den Planungen war die Erdbebengefahr nicht ausreichend berücksichtigt worden. Der Abriss läuft bereits seit etwa zehn Jahren.

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