Karlsruhe Art Karlsruhe: 177 Galerien bei der 21. Auflage der Kunstmesse vom 22. bis 25. Februar

Neben dem Skulpturengarten im Atrium und den Skulpturenplätzen in den Hallen – hier eine Aufnahme von 2023 – sollen plastische A
Neben dem Skulpturengarten im Atrium und den Skulpturenplätzen in den Hallen – hier eine Aufnahme von 2023 – sollen plastische Arbeiten noch mehr Raum rund um die Kojen erhalten.

Die Reihen lichter, das Angebot strukturierter: Die neue Doppelspitze der Art Karlsruhe will das Profil der Kunstmesse für klassische Moderne und Gegenwartskunst schärfen.

Die Karlsruher Messe ist zurückgekehrt zu ihrem Stammtermin im Februar. Auch sonst will die neue Doppelspitze an Traditionen wie die Skulpturenplätze, den Skulpturengarten und der Verleihung des mit 20.000 Euro dotierten Loth-Skulpturenpreises anknüpfen. Skulpturenspots in den Messekojen sollen dazukommen. Außerdem wollen die Projektleiterin Olga Blaß und der Vorsitzende des Beirats Kristian Jarmuschek auch mit eigenen Akzenten aufwarten.

Neu ist das Format Newcomer, für das sich junge Galerien mit Gründungsdatum ab 2020 bewerben konnten. Unter dem Label „Friends“ kann eine Galerie am Stand einer befreundeten anderen präsentiert werden. Unter dem Schlagwort „Re:discover“ sollen zu Unrecht vergessene Künstler ein Podium erhalten. Und die Abteilung Druckgrafik soll zum „Paper Square“ für Arbeiten mit Papier ausgeweitet werden.

Blick in die Art Karslruhe 2023.
Blick in die Art Karslruhe 2023.

Der Fokus bleibt auf die jüngsten 120 Jahre gerichtet, mit klassischer Moderne und Nachkriegskunst, heißt es in einer Mitteilung der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH. 177 statt zuletzt 200 Galerien wurden eingeladen, davon stammen 32 aus dem Ausland. Unter den Ausstellern findet sich auch die Koje von Ewald Schrade, der die Art Karlsruhe gegründet und sich im vergangenen Jahr von der Leitung zurückgezogen hat. Renommierte Galerien wie Ludorff (Düsseldorf), Henze & Ketterer (Riehen) und Dorothee van der Koelen (Mainz) nehmen teil.

Die Stände der Galerien sollen zur besseren Orientierung neu über die vier Messehallen in Rheinstetten verteilt werden, die mit Tageslicht und einem weiten Raum frei von Säulen punkten. Halle 1 soll der musealen Qualität gewidmet sein, Halle 2 zeigt hochkarätige Nachkriegsmoderne und Gegenwartskunst, in Halle 3 sollen sich Kunst und Bildung vereinen und in Halle 4 lässt sich zeitgenössische Kunst entdecken.

Sonderausstellung der Landesbank

Die Sonderausstellung unter dem Titel „Nature – Beauty and Destruction“ wird bestückt von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Zu sehen ist ein kleiner Ausschnitt der 3000 Werke, die sie und ihre Vorgänger-Institute seit 1970 gesammelt haben. Darunter finden sich Arbeiten von Künstlern wie Franz Ackermann, Stephan Balkenhol, Isa Genzken, Imi Knoebel, Tobias Rehberger und Wolfgang Tillmans. Auch ein Südpfälzer ist hier dabei: der Impressionist Max Slevogt, der 1912 den „Steinbruch bei Albersweiler“ malte. Und auch das zeitgenössische Duo Julian Charrière und Julius von Bismarck, das Fels-Formationen nachgebaut und gesprengt hat. Natur-Vandalismus als Thema.

Am Academy Square erhält der künstlerische Nachwuchs Unterstützung beim Einstieg in den Kunstmarkt. Hier ist eine kuratierte Präsentation von 14 verheißungsvollen Absolventen von drei baden-württembergischen Kunsthochschulen zu sehen: der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe und der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.

Mehrere Preise werden verliehen

Unter den 60 sogenannten One Artist Shows der Galerien rückt ein Drittel Frauen in den Fokus. Drei Galerien bringen in diesem Jahr ausschließlich Künstlerinnen mit auf die Messe. Die Klassische Moderne wird in ihren verschiedenen Facetten, vom Impressionismus über den Surrealismus, den Kubismus bis zum Expressionismus mit herausragenden Kunstwerken von musealer Qualität vertreten sein. Unter den Künstlern finde sich Namen wie Max Liebermann, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Marc Chagall.

Bei der Nachkriegskunst sind die wichtigen Richtungen der 1950er- und 60er-Jahre vertreten wie Informel, Zero und Konkrete Kunst. Die Pop Art ist mit Protagonisten wie Andy Warhol, Tom Wesselmann, Claes Oldenburg und Mel Ramos präsent. Und auch Werke von Gerhard Richter, Peter Dreher und Karin Kneffel sind zu sehen. Dazu auch noch Fotografie und Videokunst.

Einige Preise werden während der fünf Messetage vergeben, darunter der Art-Karlsruhe-Preis der Stadt und des Landes Baden-Württemberg, der den Ankauf einer Arbeit für die Sammlung der Städtischen Galerie beinhaltet. Mit der Verleihung öffnet die Kunstmesse am Donnerstag, 22. Februar, 17 Uhr. Die Preisträgerin des Hans-Platschek-Preises für Kunst und Schrift steht schon fest: Er geht an die 43-jährige Berliner Künstlerin Paula Doepfner, die sich in ihren Text-Zeichnungen mit Krisen und Kriegen auseinandersetzt.

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