Rheinpfalz Arabische Rituale und russische Aufgüsse

Homburg. Am 25. September 2013 wurde der Grundstein gelegt, am 19. Dezember 2014 pilgert ein geladenes Premierenpublikum zur internen Eröffnungsfeier. Ab Samstag, 20. Dezember, darf dann die Öffentlichkeit das neue Ganzjahres-Schwimmbad im Bruchhofer Vorort-Quartier „Hinkelsbix“ nutzen. Zum Bau und dem auf 25 Jahre mit der Stadt vertraglich festgelegten Betrieb hat sich ein Konsortium verpflichtet, das sich aus der St. Ingberter Baufirma Peter Gross, der österreichischen Berndorf-Bäder-bau und dem Betreiber-Unternehmen Korda Pro zusammensetzt. Dessen Geschäftsführer Gregor Korda zeigte sich auf der Baustelle zuversichtlich, dass der anvisierte Eröffnungstermin im Advent eingehalten werden kann. Bereits seit Jahren ist das frühere Homburger Freibad am Stadtpark geschlossen, das alte Hallenbad aus den 1970er Jahren macht am 30. November für immer dicht. Für 20 Millionen Euro wurde jetzt das neue Bruchhofer Kombibad „Koi“ in einem öffentlich-privaten Partnerschaftsmodell errichtet, das die Stadt Homburg mit dem Investoren-Konsortium ausgehandelt hat. Während letzteres darauf angewiesen ist, mit dem Schwimmbad Geld zu verdienen, hat die Stadt vertraglich bestimmt, dass hier ein bezahlbarer Schul- und Vereinssport möglich bleiben soll. Wer hier einfach nur schwimmen gehen möchte, zahlt einen „Schwimmertarif“ von 2,50 Euro für Kinder und 3,50 Euro für Erwachsene. Dieser Preis gilt im Winter für zwei Stunden im Hallenbad, während er in der sommerlichen Freibad-Saison zum Ganztages-Besuch berechtigt. Eine Sauna-Tageskarte soll nach Gregor Kordas Worten „unter 20 Euro pro Person“ kosten. Dafür werde dem Saunagast ein weitläufiger Trakt mit mehreren Schwitzkammern, Biosauna, Dampfbad, türkischem Hamam und Massageräumen geboten. Die Verantwortlichen versprechen Wellness-Raffinessen wie „arabische Rasul-Rituale, russischen Banja-Aufguss mit Birkenreisig und tibetanischen Klangschalen-Aufguss“. Schwarze Holzvertäfelungen an den Wänden, rot und weiß abgesetzt, sollen japanische Atmosphäre erzeugen. Hinzu kommt ein großer Gemeinschaftsraum mit Couchlandschaft und Getränkeservice am offenen Kamin. Beliebtheit beim Publikum verspricht sich Korda von der sogenannten Schlossberg-Sauna – einem hohen rustikalen Großraum-Saunaabteil für bis zu 80 Personen mit freiliegendem Dachstuhl. „Mit dem Gasofen, der hier drin steht, könnte man zehn Einfamilienhäuser heizen“, merkt der Geschäftsführer an. Die hierfür nötige Energie kommt unter anderem aus dem hauseigenen Blockheizkraftwerk und aus einem Fernwärmesystem, das die Abwärme aus dem Homburger Michelin-Werk nutzt. Sonnenbänke sucht man im Homburger Kombibad vergeblich: „Die Überzeugung setzt sich immer mehr durch, dass Solarien ungesund sind – womöglich werden sie in ein paar Jahren sogar ganz verboten“, sieht Gregor Korda keine Zukunftsfähigkeit eines solchen Angebots mehr. Gleichwohl wagte er auf Anfrage zwei Ausblicke: Pro Jahr erwartet Korda im „Koi“ etwa 200.000 Besucher – davon gut ein Viertel Saunagäste. Und die Freibad-Becken möchte er am dritten Mai-Wochenende 2015 eröffnen.

x