Eisenberg An Zukunftsfähigkeit keine Zweifel

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Zweifel an der Zukunftsfähigkeit dieses Kreises ließ keiner der drei Kandidaten Michael Cullmann (SPD), Rainer Guth (parteilos, nominiert von CDU und FWG) und Joachim Bayer (parteilos) laut werden in der durch Video- und Musikeinspielungen aufgelockerten Gesprächsrunde. Insofern blieb die per Video gestellte Frage einer Passantin, wohin die Kandidaten im Falle einer Aufteilung des Kreises oder Aufnahme in einer größeren Gebietskörperschaft tendierten, unbeantwortet. Bayer erinnerte daran, dass der frühere Landkreis Rockenhausen mal bis nach Ebernburg und Hochstätten reichte. „Warum sollen wir abgeben und nicht der Landkreis Bad Kreuznach?“, warb er dafür, über Wege zu einer Vergrößerung des Donnersbergkreises nachzudenken. Diesen Wunsch sollte man auch gegenüber der Landesregierung deutlich zu erkennen geben. „Ich befürchte das nicht“, sah Rainer Guth den Donnersbergkreis nicht von Auflösung bedroht, die würde zudem der Kultur der kurzen Wege im Land widersprechen. Andere Strukturen wie etwa die Mittelbehörden, die aus den früheren Bezirksregierungen hervorgegangen sind, oder kreis- und verbandsfreie Städte und Gemeinden gehörten eher auf den Prüfstand. „Wir müssen den Kreis aber auch stark machen und stark in die Zukunft gehen“, mahnte er. Die Frage der Zukunft des Kreises ist natürlich auch eng verklammert damit, wohin die Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel künftig gehören wird. „Es ist ein starker politischer Wille nötig, um zu erreichen, dass der Kreis zumindest so, wie er jetzt ist, erhalten bleibt“, strich Cullmann heraus und verwies auf Gutachten, die das Land in Auftrag gegeben habe. Er stehe dafür, dass Alsenz-Obermoschel im Kreis verbleibe, und das sahen auch seine Mitbewerber so (siehe auch nächste Seite). Einig waren sich die Kandidaten darin, dass der Fortbestand des Donnersbergkreises kein Selbstläufer ist, sondern dass auch etwas getan werden muss, um den Landkreis weiterzuentwickeln. Die eingespielte Frage einer jungen Frau, der es nach ihrem Abi um Ausbildungsmöglichkeiten ging, für die man nicht in die großen Städte gehen müsse, gab hier die Richtung vor. „Wir sind gut angebunden“, meinte Cullmann dazu, räumte aber ein, es könne noch mehr getan werden, die schnelle Erreichbarkeit der Oberzentren zu verbessern. Mit Studienmöglichkeiten werde man im Donnersbergkreis auch künftig nicht rechnen können, aber es gebe hier sehr qualifizierte und attraktive Arbeitsplätze, „und wenn wir hier Arbeit haben, kommen die jungen Leute auch wieder zurück“. Guth sah das ähnlich und verwies auf die vielfältigen Möglichkeiten dualer Ausbildung mit integriertem Studium in Donnersberger Betrieben, von denen nicht wenige international aufgestellt seien. „Dafür muss man aber auch werben“, regte er an, denn anders als Cullmann gab er zu bedenken: „Wenn man mal weg ist aus dem Kreis, braucht es viele Zufälle, dass man wieder zurückkommt.“ Auf die Frage, wie man den Kreis stärken, welche Alleinstellungsmerkmale dazu entwickelt werden müssten, verwies Bayer auf die Elektromobilität. Eine gute Ausstattung mit Ladestationen brächte Menschen von der Autobahn in die Stadt, die sich für die Zeit, die die Aufladung eines E-Autos brauche, vor Ort umsähen, einkehrten oder einkauften. Nur müsse man da schnell reagieren, den wenn die Ladestationen mal an den Autobahnen stünden, könne man von diesem Effekt nicht mehr profitieren. Guth stimmte Bayer in der Bewertung der E-Mobilität zu, doch sah er in dessen Vorschlag kein Alleinstellungsmerkmal und fasste den Blick weiter auf die Standortfaktoren. Hier müsse dringend die Infrastruktur für Breitband und Mobiltelefonie auf den Stand gebracht werden. Allgemein müsse es darum gehen, „den Donnersbergkreis als Marke zu etablieren“, strich Guth heraus. Es gebe hier sehr vieles, was Alleinstellungsmerkmal sei, von den römischen Relikten in Eisenberg über den Donnersberg selbst bis hin zu Burgruinen oder anderen Besonderheiten, das müsse man laut Guth konsequent vermarkten. WEITERE BERICHTE: NÄCHSTE SEITE

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