Rheinpfalz An Rhein und Saar: Keine Erstaufnahme in Langenlonsheim

(lrs/swz). Die Pläne für eine Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Langenlonsheim (Kreis Bad Kreuznach) haben sich endgültig zerschlagen. Der Grund: Die Verhandlungen dauerten zu lang. Mittlerweile hätten sich zeitnah realisierbare Alternativen ergeben, erklärte Integrationsministerin Irene Alt (Grüne) gestern. Land und Vermieter hätten den Mietvertrag einvernehmlich aufgelöst. Das Land wollte in Langenlonsheim ursprünglich 900 feste Plätze und 1500 Plätze in Zelten schaffen. Nach Protesten sollten es nur noch 1000 feste Plätze werden. Die Unterkunft war in einem früheren Firmengelände vorgesehen, das an ein Wohngebiet grenzt. Für die Unterbringung der Flüchtlinge mietet das Land nun in Alzey eine Halle für bis zu 1300 Menschen an, die ab Ende Januar belegt werden soll. In Bad Kreuznach soll eine bisher vorübergehende Unterkunft vergrößert werden, damit ab Ende Januar bis zu 1500 Menschen dort unterkommen können. Der CDU-Landtagsabgeordnete Adolf Kessel warf der Landesregierung ein planloses Vorgehen vor, mit dem sie die Akzeptanz der Aufnahme von Flüchtlingen in der Bevölkerung gefährde. (lrs). Die Bewohner von Rheinland-Pfalz zieht es nach den Feststellungen von Experten weiterhin vor allem in Ballungszentren. Das geht zu Lasten der ohnehin schon schrumpfenden Regionen, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt. Bauministerin Doris Ahnen (SPD) stellte sie gestern zusammen mit Vertretern der Investitions- und Strukturbank vor. Die größte Zuwanderung bezogen auf die Einwohnerzahl hatten in den vergangenen drei Jahren die Städte Koblenz, Frankenthal und Ludwigshafen (Stand: bis Mitte 2014). Hier waren es mehr als acht Zuziehende je 1000 Einwohner. Wanderungsgewinne verbuchten auch Mainz, Landau, Kaiserslautern und der Rhein-Pfalz-Kreis (sechs Zuziehende je 1000 Einwohner). Insofern steige in den Ballungszentren auch der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Im Bereich der sozialen Mietwohnraumförderung will das Land Darlehensbeträge erhöhen und Tilgungszuschüsse einsetzen, erklärte Ahnen. Welche Auswirkungen der Zuzug von Flüchtlingen hat, konnte in der Untersuchung noch nicht berücksichtigt werden.

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