Rheinpfalz Altes Problem auf neuer Straße

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BRUCHMÜHLBACH-MIESAU. Nach fast zweijähriger Bauzeit erstrahlt die Bahnhofstraße in Miesau seit Ende August in neuem Glanz. Doch Ulrich Strasser vermisst einen Fußgänger-Überweg, vor allem für Kinder der Grundschule in der benachbarten Raiffeisenstraße. Dafür gibt es bisher keine rechtliche Grundlage, betont der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Kaiserslautern.

Als er seinen sechsjährigen Enkel mal aus der Schule abgeholt habe, sei ihm das aufgefallen, so Strasser: Nirgends sei ein Zebrastreifen, obwohl viele Schüler die vielbefahrene Straße queren. Der 56-Jährige verbreitete seinen Ärger über ein Netzwerk. Bald fanden sich einige, die die Ansicht teilten. Unter „Wir in Miesau“ unterstützen sie die Forderung nach dem Fußgänger-Überweg. Der aber dürfte nicht so bald Wirklichkeit werden: Verbandsgemeinde wie LBM sehen die Voraussetzungen als nicht erfüllt an. „Die Bahnhofstraße ist zwar eine Landesstraße, aber in der Ortsdurchfahrt sind wir der Verkehrsträger“, erläutert Werner Holz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau. „Deshalb waren wir sowohl planerisch als auch finanziell an der Neugestaltung beteiligt.“ Aber wenn es um Ampeln oder Fußgänger-Überwege geht, ist laut Holz der LBM zuständig für Sicherheit und Verkehrsfluss. „Wir können da als Kommune nur unsere Wünsche und Vorstellungen äußern.“ Einen Antrag auf Einrichtung eines Fußgänger-Überwegs habe es nicht gegeben, „weder von der Gemeinde noch von anderer Seite“, sagt LBM-Fachgruppenleiter Sebastian Staab. „Das wäre aber Voraussetzung, damit wir eine solche Maßnahme prüfen.“ Im Übrigen werde der Landesbetrieb durchaus aktiv, wenn eine Gemeinde an ihn herantritt: „Die Kollegen vor Ort kennen sich in aller Regel besser aus als wir. Sie wissen zum Beispiel, wo im Lauf des Tages viele Fußgänger eine Straße überqueren wollen.“ Ob an solchen Stellen auch wirklich ein gesicherter Übergang eingerichtet wird, dafür hat der LBM laut Staab allerdings klare Richtlinien: So müssten in der Spitzenzeit mehr als 50 Menschen pro Stunde über die Straße wollen.“ Und die Zahlen müssen aus einer Verkehrszählung stammen, die der LBM „erst auf offizielle Nachfrage“ hin in Auftrag gibt. Viele Hürden also für den Vorschlag Ulrich Strassers, den Schulweg in Miesau künftig ein wenig sicherer zu machen. (mibo)

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