Rheinpfalz Alte Versäumnisse belasten das Elektrizitätswerk

21.100 Euro Gewinn im Wasserwerk, 81.500 Euro Verlust im Elektrizitätswerk: So lauten die Jahresergebnisse 2015 der Gemeindewerke Waldfischbach-Burgalben. Der Werksausschuss beschloss, den Gewinn aus dem Wasserwerk der allgemeinen Rücklage zuzuführen. Der Verlust aus dem E-Werk wird auf die folgende Jahresrechnung vorgetragen. Der Gemeinderat muss die Ergebnisse, die im E-Werk zwar noch negativ, aber im Vergleich zu 2014 schon besser ausgefallen waren, noch feststellen.

Wirtschaftsprüfer Harald Breitenbach erläuterte dem Werksausschuss die Ergebnisse. Der Verlust im E-Werk sei nach wie vor auf Sondereffekte zurückzuführen, resümierte Breitenbach. Die chaotische kaufmännische Verwaltungsführung der Werke durch die Verbandsgemeinde (Amtszeit Bürgermeister Winfried Krämer), vor allem in den Jahren 2012/13, spiegelt sich in diesen Jahresabschlüssen erneut wider. Wie mehrfach berichtet, waren damals unzählige Forderungen nicht beigetrieben worden, konnten zum Teil nicht mehr nachvollzogen werden und führten beim E-Werk zu Verlusten, die sich bis ins Jahr 2015 auswirkten. Gegenüber 2014 (Minus von 153.000 Euro im E-Werk) sei es 2015 gelungen, den Forderungsbestand um eine halbe Million Euro zu senken, erklärte Breitenbach. Zwischenzeitlich kümmert sich die Demando GmbH aus Kaiserslautern um die Abrechnungen. Weil verschiedene Dinge nicht mehr belegt und nachgewiesen werden konnten, wurden Bußgelder in Höhe von 8000 Euro fällig. Die Aufarbeitung laufe, man sei deutlich weiter. Es gebe aber noch einige Baustellen, konstatierte Breitenbach. Bürgermeisterin Anna Silvia Henne erklärte, dass auch für das Jahr 2016 noch nicht alle gesetzlich vorgeschriebenen Verfahrenswege eingehalten werden können. Das betrifft zum Beispiel Kassenprüfungen. Dass diese derzeit nicht vorgenommen werden können, ist der nicht abschließend geklärten Geschäftsführungsverbindung zwischen Verbandsgemeinde und Gemeindewerken geschuldet. Deshalb reden Verbands- und Ortsgemeinde, wie berichtet, darüber, die derzeit noch bei der Verbandsgemeinde verbliebenen Geschäftsführungsaufgaben für die Gemeindewerke auf einen anderen Anbieter zu übertragen oder sie selbst zu übernehmen. Probleme wie die bei der Kassenprüfung, weil gar nicht klar sei, wer diese von Gesetzes wegen vornehmen müsse oder könne, ließen sich dann lösen. Was das Strom-Kerngeschäft anbelangt, stellte Breitenbach fest: „Die Margen sind da.“ Die Menge an verkauftem Strom sinkt aber kontinuierlich. Das ist zum einen dem zunehmenden Einsatz stromsparender Geräte geschuldet, aber auch der Abwanderung von Kunden zu anderen Anbietern. Die Gemeindewerke selbst möchten mit einer großen Werbeaktion im Herbst auf ihr Angebot aufmerksam machen, um in der Zeit, in der Kunden in der Regel den Anbieter wechseln, als attraktiver Partner wahrgenommen zu werden. Die Werke beliefern bereits über die Gemeindegrenzen hinaus Kunden mit Strom, erläuterte Werkleiter Martin Pfeifer. Deshalb soll gezielt über die Ortsgemeindegrenze hinaus um Kunden geworben werden, war sich der Werksausschuss einig. Im Wasserwerk wurde 2015 aufgrund eines heißen Sommers mehr Wasser verkauft. Das Entgeltaufkommen (Geld, das die Werke benötigen, um alle Kosten pro Kubikmeter Wasser zu decken) liege mit 3,17 Euro pro Kubikmeter über den mindestens erforderlichen 2,88 Euro, stellte Breitenbach aus Wirtschaftsprüfersicht zufrieden fest. Mit Blick auf die Gesamtlage der Werke nach schwierigen Jahren stellte Breitenbach fest: „Es ist noch nicht alles Gold was glänzt, aber es geht in die richtige Richtung.“

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