Eisenberg Als Stellvertreter in den Wahlkampf um den Chefsessel

Markus Fichter ist überzeugt, dass er der Richtige ist.
Markus Fichter ist überzeugt, dass er der Richtige ist.

Markus Fichter wird als Kandidat der FWG am 9. September für das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Eisenberg ins Rennen gehen. Mit 36 Ja-, zwei Nein- und einer ungültigen Stimme nominierte die FWG-Mitgliederversammlung am Montag in geheimer Wahl den 52-jährigen Leiter der Eisenberger Pestalozzischule.

Vorerst soll Fichter, der vom Vorstand der Wählergruppe einstimmig vorgeschlagen wurde, am 28. Februar als Nachfolger von Adolf Kauth vom Verbandsgemeinderat mit den Stimmen der SPD/FWG-Koalition zum Ersten VG-Beigeordneten gewählt werden. Wie berichtet, hatte Kauth krankheitsbedingt dieses Amt zum Jahreswechsel niedergelegt. Die FWG wolle nach Jahrzehnten der SPD-Bürgermeister an der Spitze der VG einen Wechsel, sagte Markus Fichter und ergänzte: „Ich will’s werden und mich mit aller Kraft dafür einsetzen.“ Er werde als VG-Bürgermeister Kinder und Jugendliche weiter unterstützen, die Schulsozialarbeit auch auf den Nachmittag ausdehnen und für den Erhalt der Grundschulen in der VG sorgen. Eine schnelle und bürgerfreundliche Verwaltung stehe ebenso auf seinem Programm wie die Ausweisung von Baugebieten. Zur Stärkung des Sicherheitsgefühls und zur Prävention sollen das Ordnungsamt und die Polizei auch künftig in der Stadtmitte Präsenz zeigen. Als wichtige Aufgabe sieht er ebenso, Menschen jeglicher Kultur zusammenzubringen. In seiner ehrenamtlichen Funktion als Leiter des Rotary-Jugenddienstes für Rheinland-Pfalz, Saarland und Teile der angrenzenden Bundesländer setze er sich seit langem für internationale Begegnungen zwischen Jugendlichen ein, sagte der Kandidat. Politisch sei er schon immer interessiert, aber parteilich nicht gebunden gewesen. Und zur Kandidatur habe er sich nach reiflicher Überlegung entschlossen, „um mit der FWG etwas zu bewegen, ohne ein Parteiprogramm im Nacken zu haben“. Einblicke in die Kommunalpolitik erhalte er durch seine Ehefrau Claudia Fichter-Kaiser, die dem Stadtvorstand als Dritte Beigeordnete angehört. Stolz sei er auf die Eisenberger Grundschule, die er seit 18 Jahren leitet und die Modellschule für Rheinland-Pfalz sei. FWG-Vorsitzender Peter Funck sagte, nach dem überraschenden Rücktritt von Kauth als VG-Beigeordneter habe man für seine Nachfolge „einige Personen im Auge gehabt“. Letztlich sei die Wahl auf Fichter gefallen, denn: „Wenn wir schon einen Beigeordneten in der VG stellen, dann einen Kandidaten, der in unserem Sinn aktiv wird.“ Gleichzeitig werde Fichter als FWG-Bewerber bei der in diesem Jahr anstehenden Bürgermeisterwahl antreten. Fichter ergänzte, er habe mit Bürgermeister Bernd Frey (SPD) abgesprochen, einen fairen Wahlkampf zu führen. Allerdings müsse der FWG-Kandidat „Mut haben“, so Funck, gegen den seit acht Jahren amtierenden Bürgermeister Frey anzutreten. Ausstrahlung, rhetorisches Geschick, Führungsqualität, Verwaltungserfahrung, Ehrlichkeit und Überzeugungskraft seien Fähigkeiten, die Fichter für dieses Amt mitbringe. Peter Funck appellierte deshalb an die Mitglieder hundertprozentige Geschlossenheit zu zeigen. Alle FWG’ler seien im Wahlkampf gefordert. Und „wer’s nicht mittragen kann, soll den Mund halten“, forderte Funck die Mitgliederversammlung auf. Denn: „Unsere Chancen stehen gar nicht so schlecht“. Laut Willmuth Klausing will die FWG die Trennung von VG- und Stadtbürgermeister beibehalten: „Mit der Personalunion sind wir nicht gut gefahren und die Bürger haben das seit der Wahl von Adolf Kauth zum Stadtbürgermeister vor 20 Jahren mit jeder Wahl bestätigt.“ In der Aussprache ging es um die Frage, wie es mit der FWG/CDU-Koalition auf Stadtebene bei der Wahl 2019 aussehe. Dazu erklärte Uwe Kistner, es seien „Sondierungen“ mit der CDU im Gange, die endgültigen Weichen würden jedoch erst im kommenden Herbst gestellt. Die SPD/FWG-Koalition werde wie vereinbart bis zur Neuwahl des VG-Rates 2019 Bestand haben, zeigte sich Detlef Osterheld, Dritter VG-Beigeordneter und FWG-Fraktionsvorsitzender überzeugt.

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